Der US-Amerikaner Jack Crawford gewinnt das chaotische Hauptrennen der Formel 2 in Monaco. Von Platz 7 gestartet profitierte er von einer Massenkarambolage von Kurve 1 und einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung am Ende des Rennens. Wegen zwei Rot-Unterbrechungen wurde das Rennen nach nur 16 Runden vorzeitig beendet, ursprünglich war eine Renndistanz von 42 Runden angesetzt.

Massencrash in der Start-Phase: Dunne erwischt Martins

Die erste Rot-Phase wurde durch einen Massencrash nach dem Start ausgelöst. Alexander Dunne kam von der Pole Position schlecht weg, Victor Martins war vor Kurve 1 eigentlich schon vorbei am McLaren-Junior. Doch Dunne erwischte Martins am Hinterrad und drehte in die Streckenbegrenzung und löste damit eine Kettenreaktion aus.

Die hinterherfahrenden Piloten hatten zum Teil keine Möglichkeit mehr, dem Unfall auszuweichen. Insgesamt war elf Piloten in die Massenkarambolage involviert, sieben schieden dabei aus. Für Dunne und Martins war das Rennen genauso vorbei wie für Richard Verschoor, Gabriele Mini, Ritomo Miyata, Josep Maria Marti und Max Esterson.

Die Rennleitung unterbrach das Rennen sofort. Nach langer Pause für Aufräumarbeiten wurde das Hauptrennen mit den 15 verbleibenden Piloten in der Reihenfolge der Startaufstellung hinter dem Safety Car für nur noch knapp 30 Minuten wiederaufgenommen.

Formel-3-Champion Leonardo Fornaroli führte vor Sebastian Montoya und Arvid Lindblad, gefolgt von Jack Crawford. Ein missglückter Überholversuch von Joshua Dürksen sorgte kurz nach dem Restart für eine kurze VSC-Phase, weil Dürksen in der Rascasse gestrandet war.

Nächster Monaco- Crash in der Formel 2: Erst VSC, dann Safety Car

Dramatisch wurde es wieder, als Ferrari-Junior Dino Beganovic in der Casino-Kurve abflog und heftig in die Tecpro-Barriere einschlug. Weil zunächst eine VSC-Phase ausgerufen wurde, durften die Piloten nach Formel-2-Reglement nicht zum Pflichtstopp an die Box kommen.

Nach kurzer Überlegung schickte die Rennleitung aber das Safety Car auf die Strecke. Anders als beim VSC können während einer Safety-Car-Phase Pflichtboxenstopps absolviert werden. Als die Rennleitung von VSC auf SC umschaltete, war das Führungstrio aber schon am Boxeneingang vorbei.

Crawford auf Platz 4 war der erste Pilot, der zum Reifenwechsel abbiegen konnte. Fornaroli, Montoya und Lindblad mussten eine langsame Runde hinter dem Safety Car fahren, ehe sie zum Stopp kommen durften. So ging Crawford am Trio vorbei und übernahm die Führung.

Weil die Campos-Mannschaft von Lindblad beim Reifenwechsel schneller arbeitete als die Prema-Mannschaft von Montoya, ging machte Lindblad in der Box einen Platz gut und holte sich so Platz drei hinter Crawford und Fornaroli. Die Freude währte aber nicht lange: Für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse kassierte Lindblad noch eine Fünf-Sekunden-Strafe, die ihn schließlich auf Platz fünf zurückwarf.

Das sollte auch das Ergebnis sein, weil das Rennen aufgrund längerer Reparaturarbeiten in der Casino-Kurve erneut gestoppt und nicht wiederaufgenommen wurde. Vor allem Fornaroli und Montoya waren nach dem Rennen außer sich. Fornaroli hatte durch die späte Entscheidung der Rennleitung, das Safety Car auf die Strecke zu schicken, den Sieg verloren.

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