"Das war nicht allzu schlecht", stellte Sebastian Vettel nach den Freitags-Trainings in Istanbul fest. Der Red-Bull-Pilot hatte erstmals den F-Kanal seines Teams ordentlich durchgetestet, und sah damit durchaus einen kleinen Erfolg, ganz zufrieden war er aber nicht. "Es funktioniert nicht zu 100 Prozent, also schauen wir einmal", erklärte er. So funktioniere das System, das Umschalten funktioniere auch, doch der gewünschte Effekt sei noch schwierig einzuschätzen. "Also dass der Strom abreißt, wie er abreißt und wie sehr, da sind wir noch etwas am Grübeln, das hat noch nicht ganz hingehauen."

Großen fahrerischen Unterschied hatte er ohnehin keinen ausgemacht, nur bei der Endgeschwindigkeit schien es etwas besser zu gehen, wenn eben auch noch nicht ganz nach Wunsch. Der F-Kanal alleine ist laut Vettel in Istanbul aber ohnehin nicht ausschlaggebend. "Es gibt auch Kurven. Man kann in den Kurven aufholen. Ich denke, wir sind nicht so schlecht. Es gibt aber viele lange Geraden und wir werden sehen, ob wir das System behalten. Es scheint nicht ganz zu arbeiten, sieht aber vielversprechend aus."

Starke McLaren

Eine weitere Erkenntnis Vettels am Freitag war, dass die McLaren in der Türkei einen starken Eindruck machen, doch er sah auch andere Teams, die schnell unterwegs waren. "Es ist eng", hielt er fest, hatte McLaren aber vor allem wegen des gut funktionierenden F-Kanals als die schärfsten Konkurrenten ausgemacht. Dass Mark Webber etwas schneller gewesen war als er, störte Vettel nicht, insgesamt habe es schon gut ausgesehen. Als Defekt an Webbers Auto kurz vor Ende des zweiten Trainings vermutete er einen Motorschaden, was wiederum nicht so gut sei.

"Ich weiß nicht, was für ein Motor bei ihm drin war, aber es war schon der zweite. Ich hatte das Problem voriges Jahr, aber das wird schon gehen. Das Auto fühlt sich hier auf jeden Fall besser an, die Strecke ist einigermaßen rutschig, weil hier wenig gefahren wird. Es muss etwas Gummi drauf gefahren werden, so rutscht es eben viel", erklärte Vettel. Aber auch mit wenig Grip merkte er, dass die Balance mit dem neuen Chassis passte, weswegen er den Wechsel vor dem Wochenende auch als richtig empfand.