Christian, was sind die Erkenntnisse aus dem Freien Training?
Christian Danner: Fast jedes Team hat jetzt einen eigenen F-Kanal, aber der einzige, der richtig funktioniert, ist meiner Meinung nach der von McLaren. Die anderen experimentieren und haben noch Kompromisslösungen, um überhaupt etwas hinzubekommen.

Hat sich in der Hierarchie etwas verändert?
Christian Danner: Nein, am Freitag fahren die McLaren immer so schnell, das war schon in der Vergangenheit so. Diesmal ist nur Jenson Button deutlich schneller als Lewis Hamilton. Aber die Autos, die es zu schlagen gilt, sind und bleiben die Red Bull.

Hat der Chassiswechsel bei Sebastian Vettel etwas gebracht?
Christian Danner: Das ist schwer zu sagen. Wenn er sagt, dass er sich besser fühlt, hat es etwas gebracht. Ob es in Zeit umsetzbar ist, sehen wir erst am Samstag.

Der Motorschaden bei Mark Webber ist angeblich nicht so ernst, weil es ein alter Motor war.
Christian Danner: Ich glaube auch, dass es ein ziemlich altes Aggregat war. Es ist dumm, aber passiert.

Hast Du dir die Autos mal in Kurve 8 angeschaut?
Christian Danner: Ja, aber sie ist langweilig, weil fast alle mit Vollgas durchfahren. Die Hinterbänkler fahren nicht voll durch und auch der Sauber schaut dort schrecklich aus. Die Top-10 fahren aber problemlos voll. Ein bisschen aufpassen müssen die Fahrer schon. Denn wenn das Auto aus der Kompression zu stark aufsetzt, steht es quer und bei 260 km/h quer zu stehen ist nicht so lustig.

Nico Rosberg war etwas schneller als Michael Schumacher.
Christian Danner: Das Auto ist nicht viel besser, aber zumindest sind die Fahrer gleich schnell.

Wie weit ist Red Bull vorne?
Christian Danner: Ich glaube, so überlegen wie in Barcelona. Der Wetterbericht für Sonntag ist stabil, da droht also keine Gefahr. Die Frage ist, steht Webber oder Vettel auf Pole und kann er sie in die erste Kurve retten? Der Rest ist erst mal uninteressant.

Machen die Red Bull jetzt die WM unter sich aus?
Christian Danner: So wie es momentan aussieht, zeichnet sich das ab. Noch ist es aber nicht so weit. Für die Konkurrenz ist es natürlich etwas frustrierend. Sie haben gedacht, dass sie locker rankommen, aber da haben sie sich geschnitten. Red Bull ist so stabil und entwickelt so gut weiter, dass das nicht so einfach geht.