Auch wenn Sebastian Vettel immer wieder mit einem Wechsel zu Ferrari in Verbindung gebracht wird, so macht man sich bei Red Bull im Moment keine Sorgen darüber, den jungen Deutschen zu verlieren. "Warum soll er dorthin gehen zu einem Alonso, wo es ihm bei uns mehr als gut geht?", fragte Red Bull Motorsportchef in einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der Grazer sah zwar ein, dass Ferrari für jeden Fahrer etwas Besonderes sei, doch es müsse auch die jeweilige Situation betrachtet werden.

Und die sieht bei Red Bull momentan so aus, dass das Auto das schnellste im Feld ist, gerade erst in Monaco ein Doppelsieg geholt wurde und beide Fahrer punktegleich an der Spitze der Weltmeisterschaft liegen. Gleichzeitig sagte Marko, dass Red Bull nicht vorhabe, Vettel für den Rest seiner Laufbahn an sich binden zu wollen. "Da muss man den Begriff der Ehe strapazieren. Er muss sich bei uns wohlfühlen und für uns fahren wollen, darf aber nicht pragmatisiert sein." Vorerst möchte der österreichische Rennstall aber einmal mit Mark Webber und Vettel weitermachen, die Gespräche dafür liefen, meinte er, obwohl Red Bull Teamchef Christian Horner zuletzt gemeint hatte, für Gespräche sei noch Zeit und man müsse nichts übereilen.

Alonso und Hamilton die Hauptgegner

In der Weltmeisterschaft fürchtet Marko zwei Fahrer besonders. Einerseits Fernando Alonso, weil er fahrerisch als Gesamtpaket absolute Spitze sei und andererseits Lewis Hamilton. Weniger gefürchtet sind Michael Schumacher, Nico Rosberg und Titelverteidiger Jenson Button. "Was die anderen machen, kümmert uns aber eher weniger. Wir gehen unseren Weg", meinte Marko. Und der war in dieser Saison nicht immer frei von Hindernissen. Eigentlich sollte man in der WM schon 30 Punkte vorne liegen, hielt Marko fest.

Für ihn war aber sicher, mit dem aktuellen Paket, das Red Bull hat, muss das Team nicht nur in dieser Saison, sondern auch in den nächsten Jahren um die Weltmeisterschaft mitfahren. "Wir haben die nötigen Leute, die nötigen Simulationen und die nötigen Werkzeuge, um uns auf Änderungen einzustellen. Wir haben schon 2008 ein Siegerauto gehabt, 2009 sowieso. Man kann nicht sagen, das sind Zufallstreffer, wenn man drei Jahre hintereinander ein Top-Auto baut." Das Fahrerduo sah er ohnehin dazu in der Lage, weiter vorne mitzukämpfen.

Gegenseitiger Antrieb

Marko fand es gut, dass sich Webber und Vettel gegenseitig antreiben, denn ohne die teaminterne Konkurrenz wären momentan beide nicht dort, wo sie jetzt sind. Vor allem Vettel werde durch die guten Leistungen Webbers angetrieben. "Wenn jemand schneller ist als er, ist das für ihn das Ärgste. Aber so eine Einstellung braucht man. Er ist fast nicht einzubremsen. Wenn er einmal seinen ersten Titel hat, wird er alles entspannter angehen."