Mercedes GP hat am Dienstag bekanntgegeben, dass das Team keine Berufung gegen die Strafe von Michael Schumacher beim Monaco Grand Prix einlegen wird. Der Rennstall betonte, dass man zwar mit der Entscheidung nicht zufrieden sei, sich aber freue, dass die FIA die Regel-Interpretation des Teams zur Kenntnis genommen habe. Im besten Interesse des Sports wolle man die Sache aber nicht weiter ausdehnen, hieß es in einem Statement

Schumacher war bestraft worden, weil er in der letzten Kurve des Monaco Grand Prix Fernando Alonso überholt hatte, nachdem das Safety Car kurz davor in die Boxengasse eingebogen war. Das Team war davon ausgegangen, dass die Strecke freigegeben war und stützte sich auf die Artikel 40.7 und 40.11 des Regelbuches, in denen steht, dass die Autos ab der ersten Safety Car Linie überholen dürfen, wenn die Safety Car Phase beendet ist. Den Monitoren war zu entnehmen gewesen, die Safety Car Phase sei beendet.

Missverständliche Signale

"Mercedes GP war sich des Artikels 40.13 voll bewusst, der besagt, dass kein Überholen erlaubt ist, wenn das Rennen unter Safety Car Bedingungen beendet wird. Wir gingen aber davon aus, dass die Kombination aus den Nachrichten der Rennkontrolle "Safety Car in this Lap" sowie "Strecke frei" und den grünen Flaggen und Lichtern, die von den Marshalls nach der Safety Car Linie gezeigt wurden, darauf hindeutete, dass das Rennen nicht unter dem Safety Car zu Ende ging und alle Fahrer angreifen durften", besagte das Statement von Mercedes GP.

Der Rennstall schien sich in dieser Ansicht nicht alleine zu fühlen, da mehrere Teams mit Autos in den Top Ten ihren Fahrern die Anweisung gaben, bis zur Ziellinie Gas zu geben. "In unseren Gesprächen mit den Stewards nach dem Rennen wurde klar, dass sie die Gründe unserer Interpretation verstanden und sie gestanden zu, dass dies eine neue und davor nicht getestete Situation war, dennoch stimmten sie letztendlich nicht mit unserer Interpretation überein. Mercedes GP möchte betonen, dass wir die Einbeziehung ehemaliger Fahrer bei den Stewards voll unterstützen und wir vollkommen der Meinung sind, dass die Stewards beim Monaco Grand Prix in dieser Sache professionell, unparteiisch und ordentlich verfahren sind."

Strafausmaß

Nach dem Vorfall hat die FIA nun zugestimmt, den Artikel 40.13 auf die Tagesordnung für das nächste Treffen der Arbeitsgruppe Sport zu setzen und dabei über das Ausmaß von Strafen nach den Rennen zu sprechen. "Wir glauben, die 20-Sekunden-Strafe gegen Michael war angesichts der Umstände unangemessen", wurde in dem Statement betont.