Vitaly, in Barcelona hast Du zum ersten Mal ein Rennen auf trockener Fahrbahn beendet. Wie lief der Spanien-Grand Prix für Dich?
Vitaly Petrov: Es gab Höhen und Tiefen. Vor allem habe ich wieder sehr viel dazugelernt. Es war für mich sehr wichtig, das Rennen zu beenden und mehr Erfahrung mit dem Auto auf trockener Strecke zu sammeln: Wie verändert sich die Balance, wie reagieren die Reifen über die Distanz und dergleichen mehr. In Barcelona fühlte sich mein Renault R30 sehr konstant und schnell an. Aber Punkte zu holen, war angesichts meines Startplatzes von vornherein schwierig, denn überholen ist dort praktisch unmöglich. Ich hatte einen langen, unterhaltsamen Zweikampf mit Kamui Kobayashi. Ich konnte mich zwar gegen ihn durchsetzen, die WM-Punkte verpasste ich dann leider knapp.

Hast Du Dir die Umstellung von der GP2 auf die Formel 1 so anspruchsvoll vorgestellt?
Vitaly Petrov: Das Schwierigste ist sicherlich die Aufgabe, über das gesamte Rennwochenende fehlerfrei zu bleiben. Ich glaube, dabei hilft vor allem Erfahrung. Du musst in jeder Session das Beste aus dem Auto herausholen und darfst dir keine Fehler erlauben - sonst leidest du den Rest des Rennwochenendes darunter. Darum war der Spanien-Grand Prix auch so wichtig für meine Lernkurve. Mit einer vollen Renndistanz bei trockenen Bedingungen habe ich weiteres Selbstvertrauen gewonnen. Gleichzeitig weiß ich, dass es noch viele Bereiche gibt, in denen ich mich verbessern kann. Darum verbringe ich so viel Zeit wie möglich mit meinen Ingenieuren und versuche jedes Detail am Auto zu verstehen. Ich lerne bei jedem Rennen etwas Neues und sehe es als Chance, mich zu verbessern.

Jetzt steht der klassische Straßenkurs in Monaco an. Magst Du die Strecke?
Vitaly Petrov: Ich freue mich unheimlich auf Monaco und die Erfahrung, dort einen Formel 1-Boliden zu steuern. Im GP2-Auto bin ich dort gut zurecht gekommen, und in meinem R30 dürfte es noch mehr Spaß machen. Ich weiß natürlich um die Tücken: In dem engen Leitplankenkanal bleibt kein Raum für Fehler. Außerdem ist das Überholen so gut wie ausgeschlossen und das Qualifying deshalb immens wichtig. Mit bis zu 24 Autos auf der Strecke wird es vor allem in Q1 alles andere als einfach. Ich glaube, schon eine freie fliegende Runde zu erwischen, wird eine Leistung für sich sein. Noch wichtiger ist es für uns, fehlerfrei zu bleiben, um in die Punkteränge zu kommen.