Die Formel 1 ist zurück in Europa. Die Teams haben viele neue Aerodynamikteile im Gepäck. Aber das Bild am Freitagvormittag ist unverändert zu den ersten Rennwochenenden: Drei Autos mit Mercedes-Motor führten die Zeitenliste an. Am schnellsten war Lewis Hamilton, der in 1:21.134 Minuten eine halbe Sekunde besser war als sein Teamkollege Jenson Button.

Der amtierende Weltmeister musste jedoch einen Run abbrechen, weil er in der Boxenausfahrt über ein Teil gefahren ist. Fast gleichauf mit Button liegt Michael Schumacher, der im überarbeiteten Mercedes W01 drei Zehntel schneller war als sein Teamkollege Nico Rosberg auf Platz 6. Beide Mercedes-Piloten fuhren mit dem verlängerten Radstand und der neuen Airbox.

Zwischen Schumacher und Rosberg schoben sich die beiden Red Bull Piloten Mark Webber und Sebastian Vettel, die beide knapp neun Zehntel Rückstand auf die Hamilton-Zeit hatten. Die Top10 komplettierten Robert Kubica, Fernando Alonso, Vitaly Petrov und Kamui Kobayashi. Alonso fuhr bei seinem Heimspiel Vergleichstests mit und ohne F-Kanal.

Einige Probleme

Kobayashis Sauber-Teamkollege Pedro de la Rosa konnte keine einzige gezeitete Runde fahren. Er rollte schon zu Beginn des Trainings mit Getriebeproblemen langsam an die Box zurück. Auch Nico Hülkenberg hatte technische Probleme: Der Williams des Deutschen rollte mit einer Rauchwolke aus dem Heck aus.

Am Ende des Feldes belegten die zwei Lotus-Fahrer Heikki Kovalainen und Jarno Trulli die Spitzenpositionen unter den neuen Teams. Dahinter reihten sich Timo Glock und Lucas di Grassi ein, wobei nur Glock mit dem neuen Virgin-Chassis fuhr. Wie schon bei früheren Trainings verlor Glock auch diesmal wieder ein paar Aerodynamikteile bei voller Fahrt.

Bei HRT hatte sich Karun Chandhok schon gefreut, dass er doch anstelle von Testfahrer Christian Klien im 1. Freien Training im HRT Platz nehmen dürfte. Der Inder stand bereits im Rennanzug in der Box und war bereit, einzusteigen. Dann sprintete Klien aus dem HRT-Motorhome mit einem breiten Grinsen im Gesicht in die Box - die Superlizenz für den neuen Piloten war endlich eingetroffen. Klien kam auf Anhieb gut zurecht und fuhr eine halbe Sekunde schneller als Stammfahrer Bruno Senna. Ab dem 2. Training sitzt wieder Chandhok im Auto.