Rechenfehler sind in der diesjährigen Formel-1-Saison anscheinend in Mode. Virgin hat sich beim Tank verrechnet, Lotus hat aus Vorsicht einfach überall zu große Toleranzen eingerechnet und Mercedes GP hat sich bei der Gewichtsverteilung verrechnet. Deswegen wird der Radstand des Autos ab Barcelona auch länger sein, um dadurch die Probleme der bisherigen Saison in den Griff zu bekommen. Der Radstand an sich ist und war dabei nie das Problem, sondern einfach die nicht dafür passende Gewichtsverteilung.

"Als wir diese Reifen zum Testen hatten, merkten wir, dass wir die Gewichtsverteilung nicht richtig hatten und gingen ans Limit dessen, was wir mit diesem Auto erreichen konnten", meinte Teamchef Ross Brawn. Da sich die Reifen für diese Saison geändert haben und Mercedes GP keine Gelegenheit hatte, sie vorher zu testen, war es ein kleines Ratespiel, wie das Auto 2010 anzulegen sein sollte und da habe man nicht so gut geraten wie andere, gestand Brawn ein. "Deswegen werden wir in Barcelona eine Modifikation am Auto haben, mit der wir eine bessere Bandbreite von Gewichtsverteilungen haben, die wir erreichen können."Unter anderem könnte dadurch die Tendenz zum Untersteuern verschwinden, die Michael Schumacher bei seinem Comeback bislang das Leben schwer gemacht hat.

Was den F-Kanal betrifft, so wird der laut Brawn in den kommenden Rennen in vollem Umfang kommen. "Das McLaren-System, das durch den Fahrer bedient wird, ist recht schwierig zum Arbeiten zu bekommen. McLaren hat ein Auto entworfen, um das System darin zu integrieren und es ist nicht so einfach, das auf andere Autos zu bekommen. Was wir in China hatten, war ein simples, passives System. Das wird nicht durch den Fahrer bedient, es ist also nicht so effektiv wie bei McLaren. Wir arbeiten an einem richtigen System, das wir in Barcelona oder Istanbul haben werden. Es ist kompliziert, es zum Laufen zu kriegen, aber unsere Aerodynamiker arbeiten dran."