Der Entwicklungs-Wettlauf in Richtung Barcelona ist bereits seit langem voll entbrannt. Jedes Team verspricht sich den großen Wurf für den Europa-Auftakt der Formel 1 und hofft darauf, dass die Konkurrenz nicht so stark zulegen kann. Bei Lotus sind die Erwartungen besonders hoch, Heikki Kovalainen beziffert den erwarteten Gewinn bei der Rundenzeit mit mehr als einer Sekunde. Aber auch er weiß, dass der Rest ebenfalls nachlegen wird. "Aber wir haben vielleicht mehr Spielraum nach oben als unsere Konkurrenz", meinte er laut auto motor und sport.

Das hatte Mike Gascoyne bereits zu Saisonbeginn angedeutet, als er immer wieder davon sprach, den Lotus primär auf Zuverlässigkeit hin entwickelt zu haben, weswegen noch einige Bremsen im Auto steckten, etwa die überdimensionierte Kühlung, die recht behäbig wirkende Verkleidung oder der Diffusor. Laut Gascoyne wurde die Entwicklung am Lotus für den Saisonstart bereits im Dezember eingestellt, um auch noch testen zu können, dafür war das Barcelona-Paket schon sechs Monate im Windkanal.

Virgin überholen

"Das Heck wird schlanker, der Einzug der Seitenkästen extremer, der Radstand unter Umständen länger, und wir werden Massenträgheitsdämpfer in das Fahrwerk integrieren. Unser Auto wird mindestens eine Sekunde schneller sein", erklärte auch der Technikchef. Und damit will man im Kampf gegen Virgin dann punkten, denn Timo Glock schien zuletzt durchaus ein wenig schneller zu sein - auch wenn ihm die Zuverlässigkeit einen Strich durch die Rechnung machte.

Größtes Fragezeichen ist für Lotus nach wie vor die Hydraulik. Das System von X-Trac macht auch HRT und Virgin Probleme und soll angeblich auf dem Stand von vor zehn Jahren sein. Lotus konnte das ein wenig besser ausbügeln, laut Kovalainen deswegen, weil auf Ingenieure gesetzt wurde, die anderswo ihren Job aus Spargründen verloren haben und direkt übernommen wurden.