Das Rennen schien für Fernando Alonso schon gelaufen zu sein, als es gerade einmal ein paar Sekunden alt war. In der ersten Kurve griff ihn Jenson Button an, die beiden berührten sich und Alonso drehte sich. Die Folge: Er fand sich nach nur einer Kurve am Ende des Feldes wieder.

"Ich war in der ersten Kurve Letzter, somit ist Platz 4 ein besseres Ergebnis als ich erwartet hatte", gestand er hinterher. "Ich war nicht davon überzeugt, dass ich in die Punkte kommen könnte." Entsprechend ging er mit Wut im Bauch zu Werke: Auf seinen ersten Runden mit Intermediates fuhr er zwei Sekunden schneller als die anderen Fahrer. "Ich habe mich nicht darum geschert. Ich dachte, vielleicht fliege ich ab oder vielleicht hole ich auf - es war volle Attacke."

Fantastische Aufholjagd

Für seine Aufholjagd gab es Lob vom Teamchef: "Das war eine fantastische Aufholjagd durch das Feld, die noch besser hätte enden können, aber Überholen ist immer schwierig, erst recht gegen gleich gute Autos." Stefano Domenicali freute sich dennoch, die Führung in den WM-Wertungen ausgebaut zu haben. "Unsere härtesten Gegner holten nur ein paar Punkte und wir haben unsere Führung ausgebaut."

Darüber freute sich auch Alonso. "Als Sieger holt man sieben Punkte mehr als der Zweite", rechnete Alonso vor. "Ich habe Vettel, Michael [Schumacher] und einigen meiner WM-Rivalen 12 Punkte abgenommen. Aus Punktesicht war das Rennen viel besser als Bahrain." Dort hatte er gewonnen. Das wäre auch in Australien drin gewesen, glaubt Alonso, wenn er nicht zurückgefallen wäre. "Das Auto war so viel schneller als alle anderen."

Ein Stopp als Schlüssel

Fernando Alonso nahm keine Rücksicht auf Verluste., Foto: Sutton
Fernando Alonso nahm keine Rücksicht auf Verluste., Foto: Sutton

Der Schlüssel zum Erfolg war die Entscheidung für eine Einstoppstrategie. "Wenn wir ein zweites Mal gestoppt hätten, hätten wir definitiv ein paar Plätze verloren", glaubt Chris Dyer. So waren sich die Roten bewusst, dass sie in den Schlussrunden die Positionen gegen die aufrückenden Verfolger verteidigen mussten. "Aber das Ergebnis war positiv", betonte Dyer

Alonso sah auch keinen Grund, warum das Team ihn an seinem Teamkollegen Felipe Massa hätte vorbeifunken sollen. "Wir fahren auch gegen den Teamkollegen", sagte der Spanier. "Es ist erst das zweite Saisonrennen, also kann man da nichts machen. Als ich hinter Felipe war, waren meine Reifen auch nicht mehr in so guter Verfassung, weil ich zu Beginn hart attackiert hatte."