Lewis Hamilton musste gleich mehrmals tief durchatmen. Inmitten der Interviewmeute verschiedener Fernsehsender versuchte der McLaren-Pilot seinen Frust nicht zu sehr durchscheinen zu lassen - und vor allem sein Team nicht zu hart zu kritisieren.

Grund dazu hatte er: "Es war das Rennen meines Lebens", erzählte er. "Aber aufgrund der Strategie wurde ich leider zurückgeworfen. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden. Ich habe mir das Herz raus gefahren und ein besseres Ergebnis verdient."

Sein Vorwurf ans Team: "Die Jungs leisten immer tolle Arbeit, aber die Strategie war nicht richtig. Ich war Dritter und alle vor mir haben nicht noch mal gestoppt. Meine Reifen waren gut, aber ich wurde rein geholt und plötzlich hatte ich 20 Sekunden Rückstand, habe meine Reifen zerstört und es war unmöglich zu überholen. Am Ende wurde ich von Mark Webber abgeschossen. Das war nicht cool."

Auf diese Weise habe Hamilton einen Podestplatz und das Team einen möglichen Doppelsieg verpasst. "Ich weiß nicht, warum das Team mich reingerufen hat." Teamchef Martin Whitmarsh drückte sich um die Antwort: "Es ist möglich, dass wir besser beraten gewesen wären, seine Reifenstrategie anders zu wählen."

Statt sich zu ärgern blickt Whitmarsh nach vorne und ist von Hamiltons Fahrt von Startplatz 11 nach vorne ermutigt. "Sein Rennen war brillant", sagte der Teamchef. "Er hat erneut seine Entschlossenheit, Leidenschaft und seinen Mut bewiesen, die ihn zu einem der aufregendsten Rennfahrer der Welt machen." Mit seinen spektakulären Überholmanövern habe Hamilton im Alleingang bewiesen, dass die Formel 1 nicht langweilig sei. Ein gutes Ergebnis wäre ihm sicher lieber gewesen.