Neben dem Sieg von Jenson Button in seinem erst zweiten Rennen für McLaren bot der Australien Grand Prix vor allem auf Platz zwei eine große Überraschung. Robert Kubica im Renault hatte kaum jemand erwartet, nachdem er von Startplatz neun ins Rennen gegangen war. Damit konnte er auch eine Rechnung mit Australien begleichen. "Leider war Australien nicht immer besonders gut zu mir. In den vergangenen beiden Jahren hätte ich hier leicht auf das Podest kommen können", meinte er. Beide Male wurde er aber in Kollisionen verwickelt.

Der Pole musste auch zugeben, dass weder er noch das Team mit dem guten Ergebnis gerechnet hatten. "Wir haben im Winter Gas gegeben und das war das beste Ergebnis, das wir am Anfang der Saison holen konnten. Das ist ein großer Dank an alle Leute. Wir müssen aber realistisch sein, wir haben nicht die Pace, um normalerweise aufs Podest zu fahren. Wir müssen weiter pushen und ich bin mir sicher, wir werden eher früher als später diese Pace erreichen", sagte Kubica.

Richtige Taktik

Zwischenzeitlich war Kubica im Zuge der Boxenstopps für Trockenreifen sogar kurz vor Jenson Button gelegen, den letztendlichen Rennsieger konnte er aber nicht halten, da dessen Reifen bereits auf Temperatur waren. "Das war schwierig, weil wir Probleme mit der Aufwärm-Phase hatten. Als wir sahen, dass Button auf Slicks schnell ist, haben wir in der gleichen Runde wie Felipe gestoppt. Meine Jungs haben tolle Arbeit gemacht. Wir haben Felipe beim Stopp überholt, aber Button war mit ein oder zwei Runden mehr auf den Reifen viel schneller - er hatte Temperatur aufgebaut und auf der Geraden sind sie sehr schnell. Ich war bei den Bedingungen auch nicht sicher, da es meine erste Runde auf Slicks war, deswegen war es schwer, gegen Button zu kämpfen."

Dafür traf er mit dem Team die richtige Entscheidung und stoppte nicht noch einmal, was sich auch für den Rest unter den Top Vier als die richtige Taktik herausstellte, während Lewis Hamilton Kubica gefährden hätte können, aber durch einen zweiten Stopp zurückfiel. "Ich dachte, wir würden wieder stoppen, aber als ich großen Abbau merkte und fragte, ob wir stoppen sollen, haben sie gemeint, wir könnten es auch ohne schaffen. Lewis griff mich an, er kam sehr schnell heran, dann entschied er zu stoppen, danach kam Felipe. Ich hatte gehofft, dass ich mit gutem Speed Platz zwei bis Ende halten kann."