Nach seinem sechsten Platz beim Saisonauftakt in Bahrain, musste Michael Schumacher nicht nur von der italienischen Presse einige Seitenhiebe gefallen lassen. Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war der siebenfache Champion in Bahrain hingegen gut unterwegs. "Im Qualifying hat er nach der langen Pause noch ein gewisses Steigerungspotenzial - und ich mache mir keine Sorgen, dass Michael dieses nutzen wird. Wenn wir ihm ein Auto geben, das Pole-fähig ist, kann er auf die Pole fahren", erklärte Haug.

Dass Nico Rosberg in allen Sessions schneller war als sein 41-jähriger Teamkollege, ist für Haug keine Überraschung. "Nico Rosberg gehört zu den am allerhöchsten eingeschätzten Fahrern der jungen Garde, zu einer Handvoll Weltklasse-Fahrern also. Im Rennen hatte Michael den Speed von Nico, er fuhr nach 300 Kilometern vier Sekunden nach Nico über die Ziellinie", meinte der Mercedes-Motorsportchef. Im Vorfeld gab es viele Spekulationen darüber, ob Rosberg von Schumacher in den Schatten gestellt werden würde.

Drei Jahre fehlen

"Klar ist, dass Nico seine Chance zur weiteren Profilierung in Bahrain genutzt und alle vorher gemachten falschen Spekulationen ad absurdum geführt hat - dort, wo dies am wirkungsvollsten gelingt - auf der Strecke", sagte Haug. In Australien könnte Rosberg ebenfalls wieder vor Schumacher liegen. "Nico hat vier Jahre Erfahrung mit Formel-1-Autos der letzten Generation. Michael fehlen drei dieser vier Jahre", erklärte Haug gegenüber dpa.

Generell werde es aber kein leichtes Rennen für Mercedes GP. "Der Grand Prix wird sicher kein Sonntagnachmittags-Spaziergang für Mercedes GP. Aber sobald wir unsere technischen Verbesserungen umgesetzt haben, werden unsere Fahrer siegfähig sein", betonte Haug. An der Spitze im Albert Park sieht der Mercedes-Motorsportchef Ferrari und Red Bull.