Vor fast genau einem Jahr präsentierten Ken Anderson und Peter Windsor im amerikanischen Fernsehen ihren Traum in Stars and Stripes: USF1. Kurz vor dem Beginn der Saison 2010, die das Debüt des US-Teams erleben sollte, scheint das endgültige Aus besiegelt zu sein: USF1 soll seinen Mitarbeitern mitgeteilt haben, dass sie nicht mehr benötigt werden, da das Team geschlossen wird.

Produktionsmanager Dave Skog soll laut Autosport kurz vor der Mittagszeit die verbliebenen Mitarbeiter über das Ende informiert haben. Für die kommende Zeit seien sie unbezahlt beurlaubt, technisch blieben sie jedoch Angestellte des Rennstalls. Windsor und Anderson sollen während der Bekanntgabe nicht in der Fabrik zugegen gewesen sein. Eine offizielle Bestätigung seitens des Teams steht noch aus.

Kein Aufschub

USF1 hatte im letzten Jahr den Einstieg in die Formel 1 angekündigt, selbst ohne eine Budgetgrenze, die danach neue Teams wie Manor GP (heute Virgin Racing) und Lotus anzog. Das amerikanische Team schaffte es jedoch nicht, trotz der angeblichen Unterstützung von YouTube-Gründer Chad Hurley, genügend Finanzen aufzutreiben, um die Produktion des Autos rechtzeitig bis zum Saisonstart Mitte März 2010 fertig zu stellen. Eine Inspektion des Technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, in der vergangenen Woche ergab, dass das Team nicht dazu in der Lage sei, ein F1-Auto für diese Saison zu bauen.

Zuletzt hatte USF1 zunächst darum gebeten, die ersten vier Saisonrennen auszulassen, danach soll man eine Verschiebung des Einstiegs um ein Jahr bis 2011 erbeten haben. Als kurzfristiger Ersatz bietet sich Stefan GP an. Der serbische Geschäftsmann Zoran Stefanovic kaufte die technischen Überreste des Toyota Teams und sicherte sich Unterstützung von Toyota Motorsport in Köln. Mit Kazuki Nakajima und Jacques Villeneuve stünden zwei Fahrer parat.

Stefan GP schickte bereits erstes Material per Seefracht nach Bahrain, hat allerdings noch keinen offiziellen Startplatz in der Königsklasse. Am Wochenende stellte das Team jegliche Kommunikation ein, um die Gespräche über ein Nachrücken nicht weiter zu gefährden.