Die letzte Testwoche vor dem Beginn der neuen Formel-1-Saison 2010 steht an. Langsam aber sicher wird es ernst. "In dieser Saison werden einige Piloten ganz vorn mitfahren können", glaubt Sebastian Vettel, der selbst als Titelanwärter gilt. "Es ist noch zu früh um einschätzen zu können, wie stark die einzelnen Teams wirklich sind."

Ein bisschen eine Prognose abgeben musste Vettel aber doch. "Vorn werden Ferrari, McLaren, Mercedes und wir sein", sagte er den Salzburger Nachrichten. "Aber alles wird wohl eng sein. Ferrari sah bisher ziemlich stark aus. Aber: Alle Spitzenteams bringen vor Saisonstart noch Verbesserungen an den Autos, es kann also noch viel passieren."

Das Ding hält

Angesichts der ungewissen Spritmengensituation und der verregneten Testwochen in Jerez ist das Bild vom Kräfteverhältnis derzeit ohnehin noch schief. "Das Wichtigste war, dass der neue Wagen von Beginn an ohne Probleme lief", betonte Vettel. "Die Tests waren bisher auf Zuverlässigkeit ausgerichtet, und das Ding hält. Denn wer gewinnen will, muss zuerst einmal ankommen." Die Balance des RB6 fühle sich gut an - mit viel und wenig Sprit. "Wichtig war für uns auch, dass alle Daten aus dem Windkanal bisher mit den Erfahrungen auf der Strecke übereinstimmten."

Nur so könne man der gestiegenen Erwartungshaltung gerecht werden - immerhin gehen Vettel und sein Team als Vizeweltmeister in die Saison. "Es stimmt, dass die Erwartungshaltung von außen höher wurde", gestand Vettel. "Da kann ich aber auch stolz darauf sein. Heuer als Favorit zu gelten bestätigt unsere Leistungen von 2009. Es gibt kein Ausruhen. Du musst dich in jedem Test, in jeder Runde neu beweisen." Sein Ziel bleibt dadurch unverändert - bereits seit letztem Jahr: Weltmeister zu werden. "Ob der Druck dabei von außen größer wird, ist mir eigentlich egal."