Man konnte in den vergangenen Tagen in Jerez schon ein wenig mit Virgin mitleiden, weil es das Team so schwer hatte, beim ersten Test auch Kilometer auf das Auto zu bekommen. Am Samstag spielte schließlich endlich das Wetter und der VR-01 mit und Lucas di Grassi schaffte immerhin 63 Runden. "Das war viel besser. Wie gestern besprochen, war es wichtig, dass wir eine Basis finden, um die Arbeit mit dem Auto zu beginnen. Heute stimmte endlich das Wetter und alles andere, wir konnten fahren und haben jetzt eine Basis, mit der wir für den nächsten Test arbeiten können", sagte der Brasilianer.

Zweieinhalb verregnete Tage von vier Testtagen und dann noch das Problem mit dem Vorderflügel sowie fehlende Ersatzteile hatten aber doch dafür gesorgt, dass nicht so viele Kilometer gefahren wurden, wie das der Plan war. "Wir sind aber ein neues Team und hatten hier ein völlig neues Auto. Ich denke, dass wir heute 63 Runden geschafft haben, ist eine gute Leistung." Nun kann das Team die dabei gewonnenen Daten bis Mittwoch analysieren, dann geht es in Jerez wieder weiter. Die schnellste Zeit, die Di Grassi fahren konnte, war solide und er meinte, dass er dabei keinen leeren Tank hatte - das schwerste Auto habe er aber auch nicht gehabt, gab er zu.

Auch fahrerisch zulegen

Gleichzeitig gestand der Brasilianer, dass er auch noch an sich selbst feilen muss, immerhin habe er in den vergangenen zwei Jahren vielleicht zweieinhalb Tage in einem Formel-1-Auto gesessen. "Ich muss mich besser an dieses Auto gewöhnen - es bringt anderes Feedback als gewohnt. Aber auch beim Auto gibt es noch viel Raum für Verbesserung. Mit der Basis können wir jetzt aber an diesen Aspekten arbeiten." Immerhin hatte er bislang kein chronisches Problem gefunden, im grundlegenden Entwurf steckt nach Di Grassis Meinung also kein Fehler. "Es benimmt sich wie ein Formel-1-Auto, jetzt müssen wir einfach die Leistung und die Zuverlässigkeit verbessern."

In diese Richtungen konnte Virgin bislang klarerweise noch nicht arbeiten. Am Samstag ging das Team dank der rundenarmen Tage davor noch sehr datenarm an die Arbeit und beschäftigte sich erst einmal mit ein paar Zuverlässigkeits-Tests. "Ich denke, beim nächsten Test können wir dann an Leistung, Setup und andere Dinge denken." Di Grassi ging davon aus, das angesichts des frühen Stadiums der Virgin-Vorbereitung und des Vorsprungs der Konkurrenz noch viel Luft nach oben ist. Die Arbeit sei gut gelaufen, die Ingenieure hätten sich auch gut gemacht. "Es ist ein neues Team, einige Leute sind die Formel 1 gewöhnt, andere nicht. Das Team wächst zusammen und alles läuft etwas flüssiger und besser. Ich bin mit der ersten Ausfahrt unseres Autos recht zufrieden und für Bahrain wird sicher alles besser."