Im Nässe-Chaos von Südkorea behielt Lucas di Grassi die volle Kontrolle und beendete das Rennen auf Platz drei. Mit diesen 15 Zählern erreichte der Brasilianer einen einzigartigen Meilenstein in der Formel E - 1.000 Punkte. Doch nach diesem geschichtsträchtigen Ereignis verriet er: Beinahe wäre es nicht zum Formel-E-Debüt gekommen!
"Zu Beginn der Formel E hatte ich die Option, als Direktor in die Serie einzusteigen und nicht zu fahren. Ich habe darüber nachgedacht - ich bin Formel 1 gefahren, war in Le Mans, da dachte ich, vielleicht wäre es Zeit, nicht mehr als Fahrer aktiv zu sein", enthüllte der frisch 38-Jährige in einem Interview mit Motorsport-Magazin.com.
"Doch damals war ich 29 und dachte mir, ich bin noch ein junger Kerl und kann mit den anderen Youngsters mithalten. Plötzlich war die Passion wieder da und nun bin ich jede Saison mitgefahren. Das Level in der Formel E ist ziemlich hart. Es kommen ständig neue junge Talente und die Teams sind sehr kompetitiv. Ich hätte nie gedacht, dass ich acht Saisons fahren würde und erst gar nicht, dass ich 1.000 Punkte erzielen würde. Es ist ein großes Privileg", erklärt di Grassi seine Entscheidung.
Für die, um genau zu sein insgesamt 1.009 Punkte benötigte der (noch) Rokit-Venturi-Pilot 99 Rennstarts - übrigens hält di Grassi damit auch den Rekord für die meisten Starts in der Serie. Mit nur einem Start weniger liegt Jaguar-Pilot Sam Bird auf Rang zwei dieser Wertung. Punktemäßig kann Bird jedoch nicht mithalten. Der 35-Jährige sammelte in seiner Formel-E-Karriere bis dato 742 Zähler.
"Es geht mir nicht um die Zahlen, es ist egal, ob es 1.000, 1.020 oder 900 Punkte sind, es geht darum, dass ich die meisten Punkte habe. Stell dir vorm, eine Saison würde acht Jahre gehen, dann würden wir mit über 100 Punkten führen. Es ist etwas, vorauf man stolz sein kann, wenn man mit verschiedenen Teams und in verschiedenen Ären mit unterschiedlichen Aggregaten und Regeln konsistent bleibt. Dafür bin ich hier, um kompetitiv zu bleiben", so Statistik-Fan di Grassi.
Lucas di Grassi: Weitere Meilensteine am Sonntag?
Doch neben dem 1.000. Meisterschafts-Punkt in der Formel E kann di Grassi in Seoul noch zwei weitere Meilensteine erreichen. Sofern den Venturi-Piloten keine technischen Probleme daran hindern, wird er am Sonntag seinen 100. Rennstart absolvieren! Aber auch das ist noch nicht alles - wenn di Grassi die Samstags-Leistung reproduzieren sollte, wäre zusätzlich noch das 40. Karriere-Podium in der Formel E abzustauben.
Das alles lässt den 'Professor' allerdings kalt. Der Venturi-Mann hat nur eines im Sinn: Den Kampf um den Konstrukteurs-Titel. Das, obwohl di Grassi zu Beginn der dritten Formel-E-Ära, der Gen3, zur indischen Konkurrenz Mahindra wechselt. "Wir haben morgen noch die Chance zu gewinnen. Das Auto war sehr schnell im Trockenen, im Nassen und im Qualifying. Das Ziel an diesem Wochenende war es nicht, die 1.000 Punkte vollzumachen, sondern das Team bei der Jagd um die Konstrukteurs-Meisterschaft zu unterstützen. Venturi hat das verdient, wir hatten ein starkes Jahr, speziell am Saisonanfang und in der Mitte", so di Grassi zu Motorsport-Magazin.com.
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