Das Aus von Toyota ahnte Jarno Trulli voraus. Deshalb schaute sich der Italiener schon vorher nach Alternativen um. Dabei kam auch die NASCAR Serie in Betracht. "Ich habe darüber nachgedacht, die Formel 1 zu verlassen", verrät der Lotus-Pilot. "Es gab einige Optionen." Bereits vor zwei Jahren dachte er über einen Wechsel in die NASCAR Serie nach.

Bis zu seinem NASCAR-Test hatte er noch nie ein geschlossenes Rennauto gefahren. "Es war sehr seltsam", erinnert er sich. "Es war eine schöne Erfahrung und interessant, weil ich konkurrenzfähig war und den Rhythmus sehr gut hinbekam, aber es war nur ein Test - die Rennen sind anders." Außerdem hat ihn die Liebe zu Formelrennautos nicht verlassen. "Sie war zu stark", betont Trulli.

Treffen mit dem Verrückten

Also suchte er nach Möglichkeiten in der Formel 1 und traf einen alten Weggefährten. "Da war dieser Mann, dieser Verrückte namens Mike Gascoyne", scherzt Trulli. Beide kannten sich schon aus der Vergangenheit von Renault und Toyota. "Er ist eine schwierige Person, wenn man nicht weiß, wie man mit ihm umgehen muss, aber er ist auch jemand, der sehr ehrlich und geradeheraus ist und der weiß, wie man die Formel 1 betreibt."

Die Variante Stefan GP existierte zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dort wird um Teile von Trullis altem Toyota-Team ein neuer Rennstall aufgebaut. "Ich stehe noch mit einigen Toyota-Leuten in Kontakt, ich kam mit ihnen sehr gut aus, aber ich habe sie nicht danach gefragt", sagt er. "Ich weiß nicht, was dort vor sich geht." Dennoch glaubt er, dass der umbenannte Toyota TF110 konkurrenzfähig sein könnte. "Aber momentan muss ich mich darauf konzentrieren, in diesem Team alle zusammenzuhalten."