Michael Schumacher ist zurück. Bei nicht ganz optimalen Wetterbedingungen stieg der siebenfache Formel-1-Weltmeister am Dienstagvormittag in Jerez in einen GP2-Entwicklungsboliden, um seine ersten Meter in einem Formelauto seit seinem Ferrari-Test Ende Juli des vergangenen Jahres zu absolvieren.

Das GP2-Auto ist nicht ganz so stark wie ein Formel-1-Wagen, weshalb die Kräfte, die darin auf ihn wirkten, nicht ganz so hoch sind, dennoch konnte der Deutsche erste Schritte in Richtung seines Comebacks mit Mercedes GP machen.

"Der Tag heute war schon allein deshalb gut, weil ich nach langer Zeit mal wieder in einem Auto fahren konnte, das annähernd an die aktuelle Formel 1 heran kommt", sagte Schumacher nach Testende. "Zwar hat das Wetter nicht ganz so mitgespielt, wie uns allen lieb gewesen wäre, aber trotzdem wurden alle meine Sinne wieder wachgerüttelt - das allein war es schon wert. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt auf der Strecke."

Insgesamt fuhr Schumacher 52 Runden, der leichte Regen behinderte aber den Testverlauf. Letztlich beendete er den Tag früher als geplant. "Leider war es immer gerade so nass, dass man nicht mit Slicks fahren konnte", erklärte er. "Zweimal habe ich es versucht, bin aber sofort wieder in die Box gefahren." Geholfen hat ihm der Test dennoch. "Trotzdem bringt es mir viel hier zu sein, denn auch wenn man in punkto Fliehkräfte nicht an die Formel 1 herankommt, kann man doch die Kommunikation mit den Ingenieuren und die Sensibilität im Grenzbereich trainieren. Glücklicherweise bin ich da so gestrickt, dass sie sehr schnell da war."

Der Deutsche absolvierte Abstimmungs- und Entwicklungsarbeiten mit dem neuen GP2-Auto für die Jahre 2011 bis 2013. Gleichzeitig bereitete er sich selbst auf den ersten Formel-1-Test des Jahres Anfang Februar in Valencia vor. Schumacher wird den Test am Mittwoch und Donnerstag fortsetzen.

Seinen letzten Test in einem aktuellen F1-Auto absolvierte er Anfang 2008 für Ferrari. Am 31. Juli 2009 fuhr er zudem einen zwei Jahre alten F2007 in Mugello, musste weitere Tests und sein geplantes Comeback mit der Scuderia jedoch aus gesundheitlichen Gründen absagen. Die Schmerzen nach seiner Nackenverletzung waren zu groß.