Kamui Kobayashi gilt als die Entdeckung der vergangenen Formel-1-Saison, 2010 will sich der Japaner nun weiter einen Namen machen. Bei Sauber hat er einen Platz gefunden, nachdem es aufgrund des Toyota-Ausstiegs schon schwierig für den Japaner ausgesehen hatte. Bei der Sitzprobe bei Sauber in Hinwil diese Woche gab sich Kobayashi dann dank der geklärten Situation auch fröhlich und locker und verriet dem Blick, dass er für sein neues Team von Paris in die Schweiz umziehen wird.

Des Weiteren meinte er, mehrere Angebote gehabt zu haben, als er aber von Peter Sauber die Fabrik und den Windkanal gezeigt bekam, wusste er, dass er sich auf den Handschlag des Schweizers verlassen kann. "Denn sein Vertrauen ist mir sehr wichtig. Seine Philosophie über den Rennsport hat mich sofort überzeugt." Und weil er so überzeugt ist, will Kobayashi sich auch selbst bei der Sponsorensuche noch einbringen. In Japan dürfte das auf jeden Fall funktionieren, denn dort merkt er, dass sich die Menschen mittlerweile auf der Straße nach ihm umdrehen.

Siege trotz schlechtem Mechaniker

Den Weg nach oben musste sich Kobayashi vor allem zu Beginn hart erarbeiten, denn in seiner Familie interessierte sich niemand so recht für den Rennsport. "Weil ich unbedingt Kart fahren wollte, engagierte ich aus Finanzgründen meinen Vater als Mechaniker - er machte fast alles falsch. Ich gewann aber trotzdem", erzählte er. Wer so beginnt, ist klarerweise auf einiges vorbereitet. Über sich selbst meinte Kobayashi deswegen auch, keine Angst zu kennen, sich nur auf sich zu verlassen und mental stark zu sein. Er will seine eigenen Fehler verstehen, das sei wichtig für das Selbstvertrauen, betonte er.

Seinen Fahrstil beschrieb er so: "Ich bin eher ein weicher Pilot, nicht unbedingt aggressiv, weil ich die Strategie in einem Rennen liebe. Und natürlich das Überholen, wie beim Start in Abu Dhabi, als ich mir sofort Räikkönen im Ferrari schnappte. Fast wäre ich auch an Buemi vorbeigekommen... Doch da musste ich noch einige Kurven warten." Besonders gespannt ist er natürlich bereits auf das Comeback Michael Schumachers. Nach drei Jahren Pause werde es der siebenfache Weltmeister schwer haben, nahm Kobayashi an. "Doch nicht nur für mich ist der Deutsche eine Art Gott. Er schwebt seit vielen Jahren über uns allen. Und ich bin überzeugt, dass sich die meisten Fahrer auf diesen Superstar freuen."