Sao Paulo ist ein gefährliches Pflaster, das mussten vier Deutsche und ein Schweizer am eigenen Leib erfahren. Ein Deutscher wusste es schon im Vorfeld und blieb gleich zu Hause. Wenn die Formel 1 in Brasilien zu Gast ist, wittern die Gangster der Stadt das große Geschäft. Dabei machen sie vor nichts Halt. Alles wird geklaut - nicht einmal der Sprit von Nick Heidfeld war vor ihnen sicher. Dabei gingen die Spritdiebe so geschickt vor, dass keiner etwas bemerkte, bevor es zu spät war.

"Ich habe mit dem Team noch nicht gesprochen, aber sie müssen mich wohl wegfahren haben lassen, ohne zu merken, dass kein Sprit lief. Ich bin sogar einmal noch an Start-Ziel vorbeigefahren und da hatten sie es immer noch nicht gemerkt. Dann war es zu spät", erklärte der Deutsche. Welches Teil sie bei Nico Rosberg mitgehen ließen, ist noch nicht geklärt. Der Tatort wird derzeit von Spezialisten des CSI Sao Paulo unter die Lupe genommen. Doch das Ergebnis war das Gleiche: am Ende schaute Rosberg wie sein Landsmann Heidfeld blöd aus der Wäsche.

Nick Heidfeld wurde der Sprit geklaut, Foto: Sutton
Nick Heidfeld wurde der Sprit geklaut, Foto: Sutton

"Ich hielt mich aus allen Zwischenfällen heraus. Nach einem vielversprechendem Wochenende ist dieses Resultat eine Schande", trauerte Rosberg seinen geklauten Teilen hinterher. Dabei hatte der Deutsche noch ziemliches Glück, Adrian Sutil musste sogar um sein Leben bangen. Bei ihrer Flucht rammten die Gangster den Wagen des Deutschen. Wie viele es waren, konnte Sutil nicht mehr sagen. "Das Problem war, dass ich ihn gar nicht gesehen habe. Als ich ihn gesehen habe, da war er schon auf dem Kerb draußen. Ich hätte nichts machen können, das Auto war 100 Meter außer Kontrolle", erinnert sich Sutil an diese Schrecksekunden.

Ein Gangster konnte bereits an Ort und Stelle gefasst werden. Von Reue keine Spur. "Nein, er war total uneinsichtig und hat auch herum geschrieen. Ich weiß nicht was mit ihm los war", erzählte der Deutsche. Sebastian Vettel erwischte es schon am Samstag. Auf den Deutschen stürmten unglaubliche Wassermaßen ein - ein Anschlag? Man weiß es nicht. Am Sonntag hatte sich der Deutsche immer noch nicht vom Schock erholt. "Mir geht es bescheiden. Das ist bitter, aber das Leben geht weiter", versuchte der Deutsche sich nichts anmerken zu lassen.

Nur einer schien von dem gefährlichen Ort Sao Paulo verschont geblieben zu sein: Sebastien Buemi. Sein Geheimnis: sich aus allen Schwierigkeiten heraushalten. "Es war ein schwieriges Rennen für mich, weil ich dauernd ans Limit gehen musste", sagte Buemi. "Ich habe gemischte Gefühle. Das ist eine Schande. Wir müssen uns jetzt die Daten genauer ansehen, um zu verstehen, warum dies der Fall war", sagte der Schweizer.