Vor dem Rennwochenende in Spa-Francorchamps gab es zwei große Fragezeichen: Würde Red Bull bei kühleren Bedingungen und auf einer schnelleren Strecke wieder die Oberhand über Brawn GP haben und kann McLaren Mercedes den Aufwärtstrend der letzten Strecken auch auf einem Medium-Downforce-Kurs fortsetzen?

Zumindest am Freitag lautet die Antwort auf beide Fragen: Ja. Mit einer Zeit von 1:47.201 Minuten setzte sich Lewis Hamilton an die Spitze des Trainingsfeldes - daran änderte auch ein Ausritt neben die Strecke nichts. "Eine positive Überraschung - das geht bisher besser als gedacht", sagte Norbert Haug. "Aber alles liegt eng beisammen, zwischen Platzt 1 und 10 ist keine halbe Sekunde Unterschied."

Red Bull war im 2. Training noch nicht so schnell: Mark Webber kam auf Platz 4, Sebastian Vettel auf Platz 10. Der Deutsche setzte im ersten Training komplett aus, drehte nur eine Installationsrunde, um so sein Motorenkontingent zu schonen. Im zweiten Training fuhr er immerhin 25 Runden.

Besonders interessant: Von Position 1 bis 18 lagen alle Fahrer innerhalb einer Sekunde - und das auf der mit 7 Kilometern längsten Strecke des Rennkalenders! An der Spitze trennten Hamilton und den Zweiten Timo Glock nur 0,016 Sekunden, Kimi Räikkönen war auf Position 3 nur 0,084 Sekunden hinter dem Silberpfeilpiloten. Die Top8 komplettierten Grosjean auf 5, Giancarlo Fisichella, Jarno Trulli und Robert Kubica.

Die Brawn GP Piloten Jenson Button und Rubens Barrichello bildeten die Schlusslichter auf den Plätzen 17 und 18. Dahinter landeten nur noch Nico Rosberg im Williams und Ferrari-Ersatzmann Luca Badoer, dem zwei Sekunden auf die Bestzeit von Hamilton fehlten. Zu Trainingsbeginn löste Badoer unverschuldet eine Unterbrechung aus, als eine Radkappe vom linken Vorderrad seines Boliden davon flog. Der Spanier Jaime Alguersuari absolvierte während des Trainings Qualifying-Übungen und fuhr so auf Position 9. Er blieb in den Schlussminuten der Session am Streckenrand stehen.