Mit einem Spitzentreffen bei Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger geht das Ringen um die Zukunft des Hockenheimrings als Formel-1-Standort am Mittwoch in die entscheidende Runde. Vorort wird auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sein. "Ich habe eine klare Meinung dazu und auch unser Haus will den Heim-GP behalten. Ich hoffe, dass wir zu einer Lösung kommen. Es müsste eine findbar sein", erklärte Haug.

In erster Linie erhoffen sich die Veranstalter die Zusage des Landes, die durch das F1-Rennen entstehenden Millionen-Verluste künftig zumindest zum Teil mitzutragen. Für Haug sei der Gegenwert für das Land durch die Einnahmen der Region und der Steuern da. "Man muss eine Balance finden. Mercedes wird sich sicherlich nicht finanziell einbringen, sondern lediglich eine argumentative Rolle spielen", meinte Haug.

Reduzierte Preise & volle Stadien

Ob es am Mittwoch zu einer Einigung kommen wird, konnte Haug nicht beantworten. "Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich gehe davon aus, dass Stillschweigen vereinbart wird und damit werde ich auch zukünftig nichts dazu sagen können", erklärte Haug. Trotz der Millionen-Defizite sind die Gastspiele des glamourösen F1-Zirkus weltweit begehrt, weil sie Prestige bringen und die regionale Wirtschaft ankurbeln. Den Löwenanteil der seit Jahren wachsenden Verluste trägt bisher die Stadt Hockenheim.

Für Norbert Haug spricht nichts gegen reduzierte Gebühren. "Allerdings ist das ein zweischneidiges Schwert. Ich habe persönlich nichts gegen reduzierte Preise, sie müssen auch nicht auf DTM-Niveau sein. Wir wollen volle Stadien und mit vernünftigen Preisen ist es möglich, die Stadien zu füllen. Eine Lösung ist aber nicht leicht zu finden, vor allem mit einer Liste von Bewerbern, bei denen überall größere Zahlen als in Hockenheim stehen", erklärte Haug.