Unglaubwürdig starrte Felipe Massa die Zeitentafel an. Der Brasilianer konnte nicht fassen, dass er auf Platz 16 lag und damit das Qualifying für ihn vorbei war. "Ich ging mit den weichen Reifen auf die Strecke. Die erste Runde war nicht perfekt, auf meiner zweiten schnellen Runde konnte ich mich um zwei Zehntel verbessern. Das Team sagte mir, dass die Zeit reichen würde, um ihn den Top-15 zu bleiben. Ehrlich gesagt, dachte ich das auch. Als ich in die Box zurückkehrte war ich Vierter, dann lag ich lange Zeit in den Top-7 und als ich raus fiel war es zu spät, um noch einmal auf die Strecke zu gehen", erzählte Felipe Massa.

Für den Brasilianer war das schlichtweg ein Fehler vom Team. "Die Vergangenheit ist in unserer Erinnerung noch zu frisch. Damals konnten wir ganz leicht unter die Besten 15 fahren, sogar mit den harten Reifen. Heute ist das nicht mehr so leicht. Wir müssen jetzt in jeder Session alles geben und auch die weichen Reifen nutzen", erklärte Massa. Nach dem Malaysia-Qualifying scheint Ferrari endlich aufgewacht zu sein. "Das war definitiv ein Weckruf für uns. Wir haben realisiert, dass wir nicht so konkurrenzfähig sind wie wir angenommen haben", gestand Massa.

Nicht schnell genug

"Heute Morgen dachte ich noch, dass wir um die Top-5 kämpfen, doch am Ende des Qualifyings hat sich gezeigt, dass mehr als die Top-7 nicht drin war. Kimi [Räikkönen] war fast eine Sekunde langsamer als Jenson Button, das ist eine große Lücke", gab Massa offen zu. Kimi Räikkönen brachte das Problem nach dem Qualifying auf den Punkt: "Die Rundenzeiten sind nicht schnell genug. Wir müssen abwarten, wer leichter bzw. schwerer ist, aber im Moment sind wir einfach nicht schnell genug."

Der Grund sei, dass man zu wenig Grip habe. "Das Auto fühlt sich beim Fahren gut an, aber um schneller zu sein, brauchen wir mehr Grip. Wir müssen uns auf diesen Bereich verbessern," erklärte der frühere Weltmeister. Mit dem umstrittenen Diffusor von Brawn GP, Williams und Toyota hätte man laut dem Finnen das Problem nicht. "Wir haben unser Auto den Regeln entsprechend gebaut. Es gibt aber sehr viele Grauzonen, die manche Teams ausgenutzt haben. Es ist jetzt wichtig, dass die Regeln so schnell wie möglich klar festgelegt werden", spielte Räikkönen auf das Berufungsverfahren am 14. April an.

Um am Sonntag doch noch Boden auf Brawn GP und Co. gut zu machen, hofft Felipe Massa im Rennen auf Regen. "Wenn es regnet, könnte das ein Vorteil für uns sein. Es könnte uns die Möglichkeit geben, doch noch ein gutes Rennen zu fahren. Gestern waren wir auf den alten Reifen schnell unterwegs. Unser Ziel muss es sein, in die Punkte zu fahren", erklärte der Brasilianer.