In Ungarn kündigte Fernando Alonso ein Volksfest für sein zweites Heimrennen in Spanien an. "Valencia wird eine große Show für die F1", sagte er in Budapest. "Nicht nur das Rennen, die ganze Atmosphäre, das gesamte Wochenende wird Party Time sein. Spanien, Sommer, Sonne: wir werden Valencia alle genießen." Das hat sich kurz vor dem Beginn des ersten Rennwochenendes in Valencia schlagartig geändert. Der Flugzeugabsturz von Madrid wird die F1-Premiere überschattten.

"Es ist eine Tragödie und wird das Wochenende verändern", sagte Alonso am Donnerstag. "Wir sind alle geschockt und werden das Wochenende sicher langsam beginnen, aber letztlich geht das Leben weiter, auch wenn es in den nächsten Tagen anders sein wird, als es sein sollte." So wird Alonso mit einem Trauerflor am Arm im Auto sitzen, auch eine Schweigeminute vor dem Rennen wird er den anderen Piloten vorschlagen.

Bremsen und Traktion

Trotz der schlimmen Umstände heißt es auch für Alonso spätestens ab Freitagvormittag business as usual. Er selbst erwartet die Bremsen und die Traktion als Schlüsselpunkt auf der neuen Strecke. Sorgen macht er sich wegen beiden Dingen nicht. "Bei der Traktion kann man nicht viel machen, nur so viel: Daumen drücken, dass der Asphalt Grip haben wird und alle gute Traktion haben werden."

Ansonsten würde es zu einer Rutschpartie. "Wenn der Asphalt rutschig sein sollte, werden die Autos in den langsamen Kurven herumrutschen, dann verlieren sie viel Zeit, da danach eine lange Gerade kommt." Die Bremsensituation sieht Alonso ebenfalls gelassen. Da man nach Montreal bereits neue Teile für Monza vorbereitet hat, sei man gut gerüstet.

Zu flache Kerbs

Die Kerbs fallen relative flach aus., Foto: Sutton
Die Kerbs fallen relative flach aus., Foto: Sutton

Nach der Premiere Ende Juli waren die Kerbs ein großes Thema. Mit Bruno Senna und Andi Zuber waren zwei GP2-Piloten im Freien Training der spanischen Formel 3 im Einsatz. Beide beklagten sich über zu hohe Kerbs. Diese wurden bis zum Rennwochenende verändert. Jetzt sagt Alonso: "Sie sind ein bisschen zu flach, das hat mich selbst etwas überrascht."

Bei seiner Streckenbesichtigung machte der Spanier bei den Randsteinen ein potenzielles Problem aus. "Man kann mit dem ganzen Auto drauf fahren, aber die Regel besagt, dass man nicht mit allen vier Rädern über die weiße Linie fahren darf; du kannst aber mit zweieinhalb drüber fahren." Das sei in Valencia durchaus möglich, jedenfalls nach der ersten optischen Begutachtung. "Sie sind ziemlich flach, aber wir müssen es erst mit dem Auto ausprobieren. Manchmal sehen die Kerbs flach aus, aber wenn du im Auto drüber fährst, sitzt du mit dem Unterboden auf und alle vier Räder hängen in der Luft." Das kostet Traktion.

Die enge Einfahrt zur Brücke bereitet Alonso keine Sorgen. "Das ist eher ein visueller Eindruck, den du hast, wenn du dort ankommst", meint Alonso. "Die Strecke ist auf den Geraden sehr breit, in den Kurven ist es logischerweise enger, aber es sind trotzdem noch viele Meter." Eins sei jedoch klar: auf einem Stadtkurs gebe es auch enge Stellen, das sei völlig normal. Wenn dann hinter einer der vielen blinden Kurven der Strecke ein Unfall lauert, baut Alonso auf die Streckenposten. "Die gelben Flaggen sollten dann eine Hilfe sein", sagte er. "Außerdem kenne ich keine Strecke, auf der es keine blinden Kurven gibt, insbesondere bei Straßenkursen."