Der Arbeitsmark für Formel 1 Piloten ist bekanntlich nicht gerade königlich bemessen. Das könnte man meinen, zumindest wenn man unter 'königlich' eine Vielzahl an Arbeitsplätzen versteht und nicht eine königliche Auswahl an Cockpits in der Königsklasse des Motorsports. Diese ist nämlich fest in deutscher Hand, auch nach dem Rücktritt des deutschen Motorsport-Königs, Michael Schumacher.

Doch genug der Königlichkeiten. Die Prinzen Deutschlands erleben zur Zeit ihr Heimspiel im Hofe Hockenheims. Mit fünf Piloten ist ein Viertel des Formel 1 Arbeitsmarkts mit Deutschen Arbeitnehmern belegt. Beim Heimspiel allen voran: Sebastian Vettel. Der junge Deutsche ist mit seinem Arbeitgeber an diesem Wochenende sehr zufrieden.

Nico Rosberg klagt über schwierige Bedingungen., Foto: Sutton
Nico Rosberg klagt über schwierige Bedingungen., Foto: Sutton

"Das ganze Wochenende war schon sehr gut, auch wenn es wegen des Winds schwierig war, eine gute Balance zu finden", sagte Vettel. "Sicherlich hat es mir ein wenig geholfen, dass ich die Strecke sehr gut kenne, denn die Streckencharakteristik passt eigentlich nicht allzu gut zu meinem Auto."

Ein anderer Deutscher war weniger zufrieden, er geht in seiner Arbeit auf, identifiziert sich vollkommen mit dem Unternehmen das ihn beschäftigt und ist dennoch unzufrieden. "Ich bin etwas enttäuscht, denn wir hätten mehr erreichen können", sagte Adrian Sutil. "Meine zweite fliegende Runde sah zunächst gut aus, das Auto war gut ausbalanciert und ich habe mich sicher gefühlt, aber dann kann ich in der letzten Kurve zu weit von der Strecke ab und habe einige Zehntel verloren", nimmt er die Schuld dann aber doch auf sich.

Nick Heidfeld hat in seiner Laufbahn schon einiges mit der Firma die ihn beschäftigt durchgemacht. "Aber jetzt bin ich in erster Linie froh, dass es bergauf geht", sagte der Deutsche. "Ich bin hier nicht so betrübt wie vor einigen Rennen, wo im Qualifying gar nichts zusammengelaufen ist", sagte er.

Selbstkritisch wie erfolgreiche Mitarbeiter es eben sind gestand sich Heidfeld jedoch schnell seinen Fehler ein. "Ich habe es vermasselt, natürlich ist das enttäuschend, aber ich weiß wenigstens woran es gelegen hat", sagte er. Mit einer ordentlichen Portion Optimismus soll die Beförderung aber in greifbare Reichweite rücken. "Ich denke, ich bin immer noch auf dem aufsteigenden Ast."

Über 'windige' Verhältnisse musste sich Nico Rosberg bei seiner Arbeit beklagen. "Die Bedingungen waren sehr schwer. Keiner hat es geschafft, die besten Sektoren in eine Runde zu packen, weil es auch mit dem Wind sehr schwierig war", sagte Rosberg. "Der hat sich die ganze Zeit geändert, auch von einer Kurve zur nächsten. Da kam er einfach aus einer anderen Richtung oder war stärker und schwächer."

Liebäugelt der Deutsche bereits mit der Konkurrenz? "Da hat McLaren echt gute Arbeit gemacht und sie haben jetzt alle Chancen auf den Titel", sagte Rosberg. Bei seinem momentanen Arbeitgeber selbst sieht er jedenfalls nicht allzu große Perspektiven. "Auf normalen Strecken wird es schwierig."

Voll und ganz auf seinen Fulltime-Job konzentriert sich momentan Timo Glock. Er will in erster Linie denselben Level wie sein Arbeitskollege erreichen. "Ich möchte am Saisonende auf dem gleichen Niveau sein wie Jarno", sagte der Saisonarbeiter. Ansprüche an den Arbeitgeber bleiben dabei nicht aus. "Ich brauche eine aggressivere Vorderachse, um das Auto dahin zu lenken, wo ich es haben möchte", sagte Glock. Das Fazit fällt klar und knapp aus. "Es geht ziemlich viel bergauf und bergab."