Weiter geht's: kaum ist der Frankreich GP gefahren, geht es in Silverstone schon wieder weiter. Dort testen in dieser Woche alle zehn Teams für drei Tage neue Teile für den anstehenden Großen Preis von Großbritannien auf der gleichen Strecke. Wie in Frankreich gab auch in England Ferrari die Pace vor. Felipe Massa fuhr in 1:20.188 Minuten die schnellste Zeit des Tages. Der F2008 des Brasilianers war mit neuen aerodynamischen und mechanischen Teilen ausgestattet. Außerdem arbeitete Massa am Setup für den Grand Prix. Einziger Wermutstropfen war ein mechanischer Defekt eine halbe Stunde vor Testende.

Heikki Kovalainen testete neue Teile für Silverstone., Foto: Bumstead/Sutton
Heikki Kovalainen testete neue Teile für Silverstone., Foto: Bumstead/Sutton

Hinter Massa war Heikki Kovalainen im McLaren Mercedes Zweitschnellster, er fuhr eine Zeit von 1:20.477 Minuten. Der Finne testete neue Aerodynamikteile, neue mechanische Komponenten und neue Schmiermittel eines Teamsponsors.

Die Top-3 rundete Robert Kubica für BMW Sauber ab. Der Pole absolvierte 82 problemfreie Runden und arbeitete vor allem am Setup und der Aerodynamik, die unter anderem einen neuen Frontflügel aufbot. Er wird den Test am Mittwoch fortsetzen, wenn auch Reifentests für Bridgestone auf dem Programm stehen.

Beflügelt von Jarno Trullis Podiumsplatz begannen Toyota und Testfahrer Kamui Kobayashi die Testwoche in Silverstone mit der viertbesten Zeit. Für den Japaner waren es die ersten Runden in einem F1-Auto auf dem britischen Kurs. "Gestern bin ich schon mal mit einem Roller herumgefahren", sagte Kobayashi. "Es macht Spaß, hier zu fahren und ich mag die flüssigen schnellen Kurven bei Becketts." Kobayashis Arbeitsprotokoll wies Setuparbeiten und Tests verschiedener Aerodynamikkonfigurationen sowie eine rote Flagge aus. Am Mittwoch übernimmt Trulli das Auto.

Einer von zwei aktiven Deutschen war Nico Rosberg, der in Magny Cours kein Glück hatte und auch für Silverstone schwarz sah. Am ersten Testtag fuhr er immerhin die fünftbeste Zeit des Tages. Wie alle Fahrer arbeitete auch Rosberg am Setup. Nach 88 Umläufen schloss er den Tag ohne mechanische Probleme ab. Hinter Rosberg belegte Mark Webber Platz 6 der Zeitenliste. Der Australier absolvierte das volle Programm: aerodynamisch und mechanisch. Ab Mittwoch soll er sich auf Setuparbeiten für das Rennwochenende konzentrieren, allerdings besteht für den Rest der Woche ein gewisses Regenrisiko, was in Silverstone jedoch nicht besonders verwunderlich sein dürfte.

Nico Rosberg arbeitete für den Großbritannien GP., Foto: Bumstead/Sutton
Nico Rosberg arbeitete für den Großbritannien GP., Foto: Bumstead/Sutton

Nachdem Nelsinho Piquet in Frankreich seine ersten beiden WM-Punkte geholt hat, ging er frohen Mutes an den Silverstone-Test heran. "Die Streckenbedingungen waren ziemlich grün und schmutzig, aber sobald die Strecke sauber gefahren war, ging es." Auf dem Programm standen natürlich Abstimmungsarbeiten für den anstehenden Grand Prix, aber auch Aerodynamik- und Reifentests. Dabei wurde er einige Male unplanmäßig zum Zuschauen verdammt, er schaffte nur 68 Runden. "Trotz der Probleme konnten wir viele der geplanten Dinge testen", sagte Cheftestingenieur Christian Silk.

Für Sebastian Vettel war der Testtag früh zu Ende: der Deutsche hatte bereits nach 10 Runden am Morgen ein Problem mit dem Benzinsystem, welches seine Testarbeit beendete. Der STR3 soll aber bis zum Mittwochvormittag rechtzeitig wieder bereit stehen, damit Vettel die ihm unbekannte Strecke in Silverstone lernen kann. Am letzten Testtag soll Sebastien Bourdais das Cockpit übernehmen.

Force India setzte zum ersten Mal ein neues Aerodynamikpaket ein, das dem Team eine gute halbe Sekunde bringen soll. Am Steuer des Autos saß Testfahrer Tonio Liuzzi, der aber noch nicht die Haiflossenmotorabdeckung fuhr, welche an den ausstehenden beiden Tagen zum Einsatz kommen soll. "Ein nützlicher, aber arbeitsreicher Tag", bilanzierte Mike Gascoyne. Liuzzi fuhr 108 Runden mit dem neuen Aeropaket samt Updates für Bodywork und Diffusor und einem neuen Benzinsystem. "Alles funktionierte wie vorhergesagt", freute sich der Technikchef. "Die neuen Teile hatten einen positiven Einfluss auf das Auto", sagte Liuzzi. "Giancarlo und Adrian werden noch weitere Teile testen. Aber wir schon einige schnelle Runden und die Balance fühlte sich besser an."