Mit einer halben Sekunde Vorsprung führt nicht zum ersten Mal während der Wintertests ein Red Bull die Tabelle an. Mark Webber war heute bereits das dritte Mal in Folge in Jerez tätig. Alle anderen Teams außer Williams begannen die Tests erst am Dienstag. Mark Webbers "Dose" war aber wahrscheinlich nicht bis oben hin gefüllt, als er die Bestzeit in den spanischen Asphalt einbrannte. Trotzdem ist ein klarer Aufwärtstrend seit der Einführung der ominösen "Haiflosse" erkennbar.

Der Liebling von Frank Williams fuhr heute einen guten zweiten Platz ein., Foto: Sutton
Der Liebling von Frank Williams fuhr heute einen guten zweiten Platz ein., Foto: Sutton

Nicht mit Flossen sondern Flügeln haben die Youngsters bei Williams in den letzten Tagen experimentiert. Kazuki Nakajimas Crash ist längst vergessen. Das Team hat zu hause durchgeatmet und anscheinend nicht nur die Probleme am Frontspoiler beseitigt. Die Performance das Williams FW30 verbessert sich von Tag zu Tag. Nico Rosberg fuhr mit seinem modifizierten Williams bereits auf Platz zwei vor. An Nakajima scheint der Unfall völlig vorbeigezogen zu sein. Der junge Japaner fährt mit nur etwas mehr als ein Zehntel Abstand auf Platz 3 hinter Teamkollege Rosberg.

Dem Helden der spanischen Nation fehlte in Jerez auch ohne Ferrari eine Sekunde auf die Spitze. Fernando Alonso fuhr die viertschnellste Zeit hinter Nakajima. Der Doppelweltmeister lag jedoch selbst hinter Nakajima mit einer halben Sekunde Abstand zurück. "Wie auch die anderen Teams hatten wir mit dem starken Wind zu kämpfen. Wir haben den Tag aber genutzt, um Teile zu testen, die vom Wind unabhängig waren", sagte Alonso. Was den Fanfaktor angeht, dürfte Alonso in Jerez aber in Führung liegen. Ganze 4.000 Fans sind an die Strecke gereist, um dem Formel 1 Test beizuwohnen. Ferrari und Toyota bekamen die Zuschauer nicht zu sehen, da die beiden Teams auf der Rückreise von Bahrain sind und nächste Woche in Barcelona weiter testen werden.

Rang fünf belegte der Pole Robert Kubica mit dem F1.08. BMW Sauber scheint dem allgemeinen Aufwärtstrend zu folgen. Ein Eindruck, der vor allem durch die Ergebnisse der letzten Tage verstärkt wird. Betrachtet man die Bestzeiten der Fahrer, kann man sehen, dass es aufgrund der enormen Dichte im Mittelfeld auch nicht wirklich negativ zu bewerten ist, dass Nick Heidfeld lediglich Rang elf erreicht hat. Die Pläne des Teams wurden heute Mittag aufgrund des starken Windes verworfen. Eigentlich wollte BMW Sauber am Nachmittag Long Runs fahren.

Lewis Hamilton, der seinen Arbeitstag diesmal ohne Anfeindungen aus dem Publikum erledigen konnte, rutschte im Vergleich zu gestern fünf Positionen ab und erntete am Ende den sechsten Rang. Hauchdünn ist der Abstand nach hinten, wo David Coulthard sich auf Platz sieben eingereiht hat. Der Schotte ist heute Vormittag einmal abgeflogen, was eine Unterbrechung der Testsitzung zur Folge hatte.

Von roten Flaggen blieben die Teams ansonsten weitgehend verschont. Lediglich Nelson Piquet, der den Tag auf Rang neun beendete, löste noch eine Unterbrechung aus. Man darf aber davon ausgehen, dass die Schuld nicht dem jungen Neuling anzurechnen ist. Der Brasilianer ist auf der Start-/Zielgeraden ausgerollt. "Der Wind war heute sehr stark. Ich hatte dadurch Probleme mein Testprogramm durchzuziehen. Am Nachmittag bin ich dann eine volle Renndistanz gefahren", erklärte Piquet. Der Ölfleck, den der R28 hinterlassen hatte, wurde übrigens schnell weggewischt...

Honda muss sich nun auch schon Super Aguri geschlagen geben., Foto: Sutton
Honda muss sich nun auch schon Super Aguri geschlagen geben., Foto: Sutton

Wer erwartet hat, diesmal etwas Positives aus dem Honda-Lager zu hören, wird leider wieder enttäuscht. Jenson Button landete auf Rang 13, während Rubens Barrichello sogar von Takuma Sato im Super Aguri geschlagen wurde und den Tag auf Rang 15 beendete. Für Sato war es der letzte Testtag dieser Einheit. Sato fuhr mit seinem SA07B, gestern und heute, insgesamt 191 Runden. Morgen wird Anthony Davidson die Tests abschließen. Letzter war Honda diesmal aber nicht. Adrian Sutil steuerte den Force India auf die letzte Position.