Heikki Kovalainen hat die Testfahrten in Jerez mit einer beachtlichen Rundenzeit von 1:17.974 abgeschlossen. Mit dieser Zeit hat der McLaren Neuling die Bestmarken der vergangenen Tage noch einmal unterboten. Aber nicht nur wegen des Speed fielen Kovalainen und Lewis Hamilton dem Publikum auf. Der Eyecatcher des Tages war die neue Felgenabdeckung am McLaren MP4-23.

Auf Platz zwei kam wieder eine geleerte Red Bull Dose. David Coulthard war heute an der Reihe das "Potential des Autos auszuloten", was ihm relativ gut gelang. Coulthard schlug die gestrige Bestzeit seines Teamkollegen um eineinhalb Zehntelsekunden. "Das war ein sehr guter Tag für uns. Wir sind unser komplettes Programm durchgegangen und konnten mehr Runden als geplant drehen", gab sich Ian Morgen, Leitender Test-Ingenieur bei Red Bull zufrieden.

David Coulthard fuhr mit seiner Renndose auf Platz zwei vor., Foto: Sutton
David Coulthard fuhr mit seiner Renndose auf Platz zwei vor., Foto: Sutton

Etwas leichter dürfte es Coulthard gehabt haben, da der Wind, der die Testpläne der Teams gestern völlig durcheinander gebracht hatte, heute ausblieb. Dies ermöglichte den Teams einen produktiven Abschluss der Testtage.

Auf dem dritten Platz landete wie schon gestern ein Williams. Kazuki Nakajima lag jedoch bereits sechs Zehntelsekunden hinter Coulthards leerer Dose zurück. Schämen muss sich der Japaner dafür aber nicht, denn drei Zehntel hinter ihm landete der amtierende Vizeweltmeister Lewis Hamilton. Lewis sorgte heute Morgen schon für neugierige Blicke, als er mit den neuen Felgenabdeckungen die Boxengasse verlassen hatte. Um Haaresbreite ist der BMW Sauber Pilot Robert Kubica am vierten Platz vorbei geschrammt. BMW Sauber holte die Long Runs nach, die man gestern aufgrund der windigen Verhältnisse nicht durchführen konnte.

Nelson Piquet Junior war relativ intensiv mit seinen Long Runs beschäftigt, die er gestern, wie auch einige andere Teams, nicht abschließen konnte. Grund war wieder einmal der böse Wind. Heute gab es dann aber keine Ausreden mehr und so konnten problemlos Renndistanzen abgespult werden. "Es war wieder ein guter Tag und wir konnten einmal mehr viele wichtige Kilometer fahren. Wir arbeiten hart, um das Auto zu verbessern", gab sich Piquet wortkarg. Ein paar nette, standardisierte Worte für die Mechaniker hatte der Brasilianer auch noch zu bieten: "Man kann deutlich sehen, wie sich die harte Arbeit aus der Fabrik hier auf der Rennstrecke bezahlt macht."

Sebastian Vettel leistet zurzeit harte Arbeit für die Scuderia Toro Rosso, was sich sichtlich bezahlt macht. Ein sechster Platz war das Ergebnis für den jungen Shooting-Star. Vettel erlitt heute Nachmittag außerdem einen Defekt an der Kupplung, die ihn zum Stehen bleiben zwang und eine rote Flagge auslöste. Toro Rosso will keinen "Bullshit" verzapfen und wie so manch anderes Team die Defekte schönreden: "Auch wenn unser Team nach einem Bullen benannt ist, wollen wir keinen Bullshit erzählen. Dieser Testtag war nicht der Beste für uns." Bei Sebastien Bourdais musste man einige Zeit an einem Wasserleck arbeiten. Der Franzose hatte dann aber mehr Glück als sein deutscher Teamkollege. Nachdem Sebastian Vettels Bolide wieder repariert war, begann dessen Elektronik zu streiken.

Nico Hülkenbergs Williams blieb ebenfalls stehen. Diesmal lag es aber nicht an Willi Webers Schützling selbst, sondern an einem Defekt der das Auto zum Stillstand brachte.

Honda wird bereits von Super Aguri und Force India geschlagen..., Foto: Sutton
Honda wird bereits von Super Aguri und Force India geschlagen..., Foto: Sutton

Wie schon gewohnt ist Honda auf dem letzten Platz der Tabelle anzutreffen. Honda wurde abermals von Super Aguri geschlagen. Anthony Davidson beendete den Tag mit sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Alexander Wurz. Lediglich zwei Hundertstelsekunden haben Anthony Davidson auf Button gefehlt... "Es war gut, wieder im Auto zu sitzen nach der langen Winterpause. Wir haben einige sehr positive Runs gemacht und sind mit der Zuverlässigkeit des Autos sehr zufrieden", fasste Davidson seinen Tag zusammen.

Für Giancarlo Fisichella und das Force India Team hat es aber gereicht. Fisichella fuhr den VJM01 noch drei Zehntelsekunden schneller als Button, welcher der schnellere der beiden Honda Fahrer war. "Heute war ein guter Tag. Wir konnten viele Runden drehen, ohne ernsthafte Schwierigkeiten zu haben. Ich freue mich schon auf den nächsten Test, wo wir wieder neue Teile bekommen werden. Dann werden wir etwas besser abschätzen können, wo wir in etwa liegen", sagte Fisichella am Ende des Tages.