Es war der Tag der Rückkehr: Fernando Alonso ist zurück bei Renault. Als Doppelweltmeister begann er seine zweite Amtszeit beim Team standesgemäß mit einer Tagesbestzeit bei den Tests in Jerez. In 1:19.503 Minuten war er anderthalb Zehntel schneller als der neue Wagen seines letztjährigen Teams - besetzt mit Pedro de la Rosa. Seine Bestzeit fuhr Alonso am späten Nachmittag auf einigen Short Runs, dafür aber mit dem alten R27.
"Es ist, als ob Fernando niemals weg gewesen wäre", sagte Testchefingenieur Christian Silk. "Das Ergebnis ist ermutigend", freute sich auch Alonso. "Ich konnte es kaum erwarten, aber gleichzeitig war ich auch etwas zurückhaltend." Im Team habe er sich schnell eingelebt, noch gebe es jedoch viel zu tun. Zunächst müsse er sich an das Fahren ohne Traktionskontrolle gewöhnen. "Aber das sollte schnell gehen und dann werde ich gar nicht mehr wissen, wie es mit Traktionskontrolle war."
Platz 3 in der zweiten Zeitenliste des Jahres belegte der amtierende Champion Kimi Räikkönen im neuen F2008. Damit komplettierte der Finne das neue, alte Dreigestirn: Renault, McLaren und Ferrari. Am Montag war Räikkönen noch die schnellste Zeit gefahren, am Dienstag fehlten ihm zwei Zehntel auf die schnellste Zeit von Alonso.
Der zweitbeste Vorjahreswagen war der Williams FW29, den Nico Rosberg nach 90 Umläufen auf den vierten Platz stellte - damit war der Deutsche schneller als Felipe Massa im neuen Ferrari und Heikki Kovalainen im neuen McLaren. Auf Platz 7 reihte sich Sebastian Vettel als zweitbester Deutscher ein, knapp gefolgt von seinem Teamkollegen Sebastien Bourdais. Die beiden Toro Rosso-Piloten tauschten für den zweiten Testtag die Autos und damit die Testschwerpunkte. Auf dem Programm standen Aerodynamiktests, die Weiterentwicklung der Einheitselektronik und des neuen langlebigen Getriebes. Vettel arbeitete zudem an den Bremsen. Beim Schwesterteam Red Bull konzentriert sich alles auf das Roll-Out des neuen RB4 am Mittwoch. Webber fuhr heute im alten Auto die neuntschnellste Zeit.
Timo Glock stieg schon heute zum ersten Mal in den neuen TF108, den Jarno Trulli am Montag eingefahren hatte. Nach beeindruckenden 109 Runden belegte Glock den elften Platz. Testfahrer Kamui Kobayashi wurde im TF107 Dreizehnter und Letzter. Während sich Glock auf Systemchecks und erste Setupänderungen am neuen Auto konzentrierte, spulte Kobayashi Kilometer mit dem neuen Getriebe und der neuen Elektronik ab. Ein Problem mit dem Auspuff kostete den Japaner etwas Zeit, ansonsten gab es keine technischen Schwierigkeiten.
"Es war toll, den TF108 zum ersten Mal zu fahren", freute sich Glock. "Wir fuhren viele Runden und konnten viele Daten sammeln." Damit habe man das Hauptziel für den zweiten Testtag mit dem neuen Wagen erreicht. "Meine ersten Eindrücke sind generell positiv, aber zu diesem Zeitpunkt des Jahres ist es noch zu früh, über die Konkurrenzfähigkeit zu sprechen." Vorerst werde er weiter am Setup des neuen Autos feilen. "Hoffentlich bleibt das Auto auch am letzten Testtag zuverlässig, dann können wir die Fortschritte fortsetzen."
Bei Super Aguri erfüllten sich diese Hoffnungen nicht. Schon am Montag hatte das Team technische Probleme. Wegen Überhitzungsproblemen musste das Team schon den ersten Tag vorzeitig beenden, um auf neue Teile aus der Fabrik zu warten. Deren Eintreffen verzögerte sich jedoch, so dass James Rossiter erst am Mittwoch wieder ins Auto steigen wird.
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