Der erste Testtag des Jahres 2008, an dem mehrere Teams teilnehmen, endete mit einer Bestzeit für Ferrari und Kimi Räikkönen. Räikkönen war wie sein Teamkollege Felipe Massa mit dem neuen Ferrari unterwegs. Von den insgesamt 14 Fahrern waren lediglich fünf in den 2008er-Versionen ihres Autos auf der Strecke. Neben den Ferrari-Piloten, die beide an der Spitze zu finden waren, war das noch Pedro de la Rosa im McLaren, sein Teamkollege Heikki Kovalainen und Jarno Trulli im Toyota.
Da aber nicht nur die anderen Teams erst im weiteren Verlauf der Saisonvorbereitung mit den aktuellen Boliden ins Testgeschehen eingreifen werden, sondern auch die 2008er-Modelle bis zum Saisonauftakt noch einige Umbauten erleben, ist die Relevanz der aktuellen Testzeiten eher für Ingenieure, aber nicht den Außenstehenden Beobachter erkennbar. Die Top-Drei entsprachen dennoch dem bekannten Muster. Hinter den beiden Ferrari fand sich auch der McLaren von de la Rosa weit vorne. Dahinter lag Sebastian Vettel, der mit dem Verdrängen von Kovalainen auf Platz fünf an einem Rennwochenende wohl für eine Sensation gesorgt hätte.
Vettels Teamkollege, Sebastien Bourdais erreichte Rang sechs und blieb damit vor Nico Rosberg, Jarno Trulli, Piquet und David Coulthard, die auch noch in die Top Ten fuhren. Tonio Liuzzi, Kazuki Nakajima, Timo Glock und James Rossiter belegten die letzten vier Plätze. Der Tag an sich begann für die Piloten alles andere als einfach. Am Morgen war die Strecke nach einigen Schauern noch feucht und erst am frühen Nachmittag trocknete sie ab. Dadurch bekamen die Piloten auch ihre erste Ausfahrt ohne Traktionskontrolle im Nassen. Die roten Flaggen beschränkten sich zunächst trotzdem meist auf technische Schwierigkeiten, wie etwa bei Massa und Bourdais, die noch am Vormittag mit Defekten stehen blieben.
Kaum eine Chance stehenzubleiben, hatte Piquet, da sich Renault am Vormittag aufgrund der unpassenden Wettersituation zurückhielt - McLaren verhielt sich ähnlich. "Die Bedingungen am Morgen waren nicht ideal für Nass- oder Trockenreifen, also mussten wir warten, bis sich das Wetter besserte", berichtete der Brasilianer. Über seine erste Ausfahrt im neuen Jahr freute er sich trotzdem, vor allem, weil er sich auf seine erste Formel 1-Saison vorbereiten muss - und erstmals überhaupt als Einsatzfahrer testete. Christian Silk, der bei den Tests als Chefingenieur bei Renault dient, sprach trotz des Wetters von einem guten Tag. Piquet attestierte er gute Arbeit und er konnte in seiner Bilanz trotz schlechten Vormittags vermerken, dass das geplante Programm absolviert wurde.
Fast problemfrei durch den Tag kamen Trulli und Glock, wodurch sich Trulli sogar dazu verleiten ließ, zu behaupten, man sei den ganzen Tag konkurrenzfähig gewesen. Das Wichtigste verlor er dabei aber nicht aus den Augen. "Wir haben die Leistung voran getrieben und auch mehr Erfahrungen mit dem neuen Auto gesammelt, was sehr wichtig ist. Wir verstehen mehr und mehr, wie es funktioniert", sagte er und freute sich über die zahlreichen Runden ohne Probleme.
Glock war noch mit dem alten Toyota unterwegs und nutzte seine Runden dazu, um mehr über das Getriebe und das Fahren ohne Fahrhilfen zu erfahren. "Vor allem im Nassen heute Morgen. Wir sind durch unser Programm ohne Probleme durchgekommen, aber am frühen Nachmittag hatte ich leider einen Dreher, als ich einen feuchten Kerb berührt habe und die Kontrolle verlor. Das war etwas frustrierend", meinte Glock. Der Frust war aber schnell weg, als er auf den Dienstag blickte, an dem er das neue Auto fahren darf. "Das Auto hat ein völlig neues Aerodynamik-Konzept und bislang lief bei Jarno alles gut."
Zufrieden waren auch die Aussagen bei Force India, wo mit altem Auto und neuer Elektronik gefahren wurde. Mike Gascoyne nannte den Tag produktiv und nützlich, um die Spinnweben des Winters abzuwerfen. Er musste allerdings einräumen, dass ein paar Hydraulik-Probleme die Rundenzahl unfreiwillig etwas begrenzten. Liuzzi, erstmals als offizieller Testfahrer des Teams unterwegs, wollte trotzdem einige Verbesserungen am Auto gefunden haben, da es besser ansprach als noch Anfang Dezember. "Es war ein recht schwieriger Tag, da wir ein paar mechanische Probleme hatten und einige Zeit in der Garage warten mussten. Wir sind also nicht allzu viele Runden gefahren. Aber die wenigen, die wir gefahren sind, waren recht positiv", sagte der Italiener, der das Auto am Dienstag an Giancarlo Fisichella übergibt.
Weniger gut lief es bei James Rossiter, der seinen Tag vorzeitig beenden musste, weil bei Super Aguri technische Probleme auftraten. Da die nötigen Ersatzteile erst am Dienstag verfügbar sein werden, hieß es warten und zusehen. Nico Rosberg drehte sich am Nachmittag von der Strecke und sorgte für eine weitere Unterbrechung. Der Abschluss des Tages wurde dann auch in Rot begangen. Piquet musste seinen Renault in der Zielkurve abstellen. Da das kurz vor Testende geschah, war die Arbeit vorzeitig beendet.
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