Sébastien Bourdais hat in letzter Zeit nur wenig geschlafen. Er war seit Mai ständig auf Achse: Champ Cars, Le Mans Tests, ChampCars, 24 Stunden von Le Mans, ChampCars und dann der entscheidende Formel 1-Test für Toro Rosso in Spa-Francorchamps. Wie war der erste Tag am Mittwoch? "Es war nass", verbuchte der Franzose den ersten Lacher auf seiner Seite.

"Heute Morgen hat es Spaß gemacht, ich hatte einen guten Start in die Session und hoffte, dass es trocken bleiben würde." Den Gefallen tat ihm der Wettergott nicht. "Trotzdem war es ein guter Tag, ich hatte Spaß, auch im Regen. Am Nachmittag konnte man kaum etwas machen, das Wetter war sehr inkonstant, aber wir haben etwas Reifendaten sammeln können." Außerdem arbeitete man etwas am Flügelwerk des STR2 und probierte unterschiedliche Zeitpunkte für den Wechsel von Intermediates zu Regenreifen aus.

An die Strecke musste sich Bourdais nicht lange gewöhnen. "Das Schnellste, was ich hier gefahren bin, war ein F3000-Auto, aber der einzige Unterschied ist der Speed, ich kam schnell wieder rein." Und wie hat er sich geschlagen? "Das müsst Ihr Franz [Tost] fragen." Bourdais war mit seinem ersten Tag des Entscheidungstests zufrieden. "Ich hatte am Morgen eine Schrecksekunde, habe mich aber nur selbst erschreckt, dann bin ich auf neuen Reifen gleich meine schnellste Runde gefahren." Geholfen hat ihm unter anderem Die Traktionskontrolle, "gerade am Nachmittag im Nassen."

Nervös war er vor dem Test nicht. "Wenn ich nicht gut genug bin, dann bin ich nicht gut genug, das wäre eben so. Ich weiß, was ich mache und habe Spaß dabei." Für ihn ist das Abenteuer Formel 1 nur eine Chance, die sich überraschend in diesem Jahr ergeben hat. Sollte es mit dem Toro Rosso-Cockpit für 2008 nicht klappen, wäre er auch mit einem weiteren Jahr bei den ChampCars zufrieden. "Es gibt nur zwei Dinge, die mich von den ChampCars weglocken könnten: NASCAR und die Formel 1."