Viel wurde in letzter Zeit über Ralf Schumacher geschrieben, meist nichts Positives. Er war wieder kleine Bruder, der erfolglose kleine Bruder, die britische Presse taufte ihn "under pressure Ralf" - auch wenn er selbst keinen Druck verspürt. Schon in der ersten Kurve war sein US Grand Prix beendet, ein gefundes Fressen für die Schumacher-Gegner. Ändern wird sich daran mit dem heutigen Tag nichts, aber wenigstens gibt es wieder etwas Positives über Ralf zu berichten: Bestzeit in Silverstone!

Am ersten Testtag fuhr der Toyota-Pilot in 1:22.794 Minuten die schnellste Zeit des Tages. "Es war ein erfolgreicher Tag", lautete sein Fazit. "Wir konzentrierten uns auf Setuparbeiten für den Silverstone GP, Aerodynamiktests und Qualifyingruns." In der Qualifikation ist Ralf zuletzt immer öfter in der ersten Runde hängen geblieben. Abgesehen von einer Unterbrechung wegen eines Aufhängungswechsels verlief der Tag problemlos.

Das galt auch für Pedro de la Rosa. Der Spanier saß in Abwesenheit der McLaren-Stammpiloten im Silberpfeil und fuhr die zweitschnellste Zeit des Tages. Auf Rang 3 reihte sich Mark Webber ein, der damit das typische Bild von Red Bull bestätigte: sie werden immer schneller, sind aber noch anfällig - Webber blieb einmal mit einem Defekt auf der Strecke stehen.

Das gleiche Schicksal erwischte Ferrari-Tester Luca Badoer schon am Morgen. Auch Nick Heidfeld und Tonio Liuzzi mussten ihre Autos mit mechanischen Problemen einmal vorzeitig abstellen. Heidfeld brach den Test am Nachmittag vorzeitig ab, da er Rückenbeschwerden hatte. Den einzigen Abflug des Tages verzeichneten Kazuki Nakajima und Williams - der Japaner legte in Brooklands eine Offroad-Einlage ein. Danach musste er auf eine Ersatzteillieferung aus der Williams-Fabrik in Grove warten. Der neue Frontflügel traf am Nachmittag ein. Wie die meisten anderen Teams testete auch Williams neue Aerodynamikkomponenten. Erst mit Verspätung konnte Toro Rosso in den Tag starten. Das Auto war da, die Mechaniker waren da - nur Tonio Liuzzi fehlte. Sein Flug aus Indianapolis hatte Verspätung. Auch Spyker musste wegen eines Sturms über dem Atlantik etwas länger auf Teile aus Indy warten. Zum Glück erhielten sie Hilfe von Motorenpartner Ferrari.