Nachdem es vor der Unterzeichnung des Formel 1-Vertrages in Singapur einige Diskussionen um die finanzielle Unterstützung von Regierungsseite gab, wurde rechtzeitig alles geklärt und der Deal ist seit einiger Zeit unter Dach und Fach - nur die genauen Aufteilungsverhältnisse waren nicht klar. Die Sunday Times berichtet nun, dass 60 Prozent der rund 100 Millionen US Dollar an Kosten für fünf Jahre von der Regierung getragen werden.

Im Gegenzug rechnet sich Singapur einige Einnahmen von anderer Seite aus, etwa ein Plus von 100 Millionen Dollar bei den Tourismus-Einnahmen. Und es gibt noch weitere Vorteile, wie der Minister für Handel und Industrie S. Iswaran betonte: "Es gibt auch immaterielle Gewinne, wie Branding und Begeisterung. Welchen Wert kann man ansetzen, wenn die Skyline von Singapur und unsere Wahrzeichen, 50 oder 60 Mal über den Bildschrim flimmern, während weltweit 500 Millionen Menschen zusehen?"

Bei den Seherzahlen dürfte er zwar etwas hoch angesetzt haben, aber die Vermutung insgesamt scheint nicht unvernünftig und war beispielsweise auch in Österreich ein Grund, warum der A1-Ring Unterstützung von politischer Seite bekam. In Singapur wird es sogar eine eigene Steuer auf die Umsätze der Hotels während des Rennwochenendes geben, um die staatlichen Ausgaben mitzufinanzieren.

Im Endeffekt dürfte das bedeuten, dass der Grand Prix-Besucher mittels Hotelrechnung auch noch für die Veranstaltung mitzahlen wird, denn normalerweise werden die Steuern direkt an den Endabnehmer weitergegeben. "Die Ökonomie des Rennens gestaltet sich so, dass die Kosten der Austragung eines Formel 1-Rennens in einem Land die Einnahmen weit übersteigen, die ein privater Renn-Promoter von Kartenverkäufen, Merchandising und Sponsoren erwarten kann", sagte Iswaran. Privatleute können auch keine Steuern einheben.