Es gibt zu wenige Testmöglichkeiten; die Ein-Auto-Tests lassen Testfahrern kaum noch eine Chance. Diese Kritik von Mario Theissen ist durchaus verbreitet im Fahrerlager. Zu Herzen genommen hat sie sich am Freitag niemand, denn gefahren ist in den Anfangsminuten des 1. Freien Trainings in Barcelona kaum jemand. Erst nach einer halben Stunde wurde der Fahrbetrieb seinem Namen würdig.
Noch einmal eine Viertelstunde mehr Zeit ließ sich ein alter Bekannter bei seinem ersten Besuch im Fahrerlager in diesem Jahr: Genau zur Hälfte des 1. Trainings durchschritt Michael Schumacher das Paddock-Drehkreuz; helles Hemd, rote Mütze, umringt von Kamerateams und Fotografen - es schien wie ein normaler Morgen aus dem vergangenen Jahrzehnt; nur dass er heute nicht ins Cockpit steigen wird, sondern seine Rolle als Berater in irgendeiner Form ausübt. Die 45-minütige Verspätung kann er sich also leisten.
Erst kurz vor Schluss ließen sich in den letzten Minuten die weichen Bridgestone-Reifen auf der Strecke blicken. Erst zogen Rubens Barrichello und Ralf Schumacher die weiß markierten Gummis auf, danach folgten einige andere, darunter auch Lewis Hamilton, der in 1:21.880 die schnellste Zeit des Vormittags auf den noch staubigen Asphalt legte. Daran konnte auch sein Teamkollege Fernando Alonso nichts ändern, er reihte sich mit knapp vier Zehnteln Rückstand auf dem 2. Platz ein. Dahinter wechselten sich Ferrari und BMW Sauber ab: 3. Räikkönen, 4. Kubica, 5. Massa. Der Brasilianer fuhr mit 15 Runden die wenigsten Kilometer am Freitagmorgen.
Die Überraschung des Trainings war Anthony Davidson, der seinen Super Aguri in den Schlusssekunden auf Platz 6 stellte und damit vor den beiden Toyota von Jarno Trulli und Ralf Schumacher landete. Die Top10 komplettierten Nico Rosberg und Jenson Button. Knapp an den ersten Zehn scheiterten Alex Wurz als 11. und Nick Heidfeld als 12.
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