Seit 1996 gehört der Albert Park zum Inventar des F1-Rennkalenders, bis auf das letzte Jahr fand dort immer der Saisonauftakt statt. In diesem Jahr beginnt in downunder sogar eine neue F1-Ära - ohne Michael Schumacher, aber mit jeder Menge Spannung. Einen Großteil dieser Spannung bezieht die Saison aus den vielen Wechseln hinter den Kulissen; den Fahrerwechseln, Regeländerungen und neuen Teamkonstellationen.
Ein anderer Teil der Spannung entsteht aus der großen Ungewissheit, die natürlich zum Teil aus den vielen Veränderungen wie der Motoreneinfrierung, den neuen Einheitsreifen und den Fahrerwechseln rührt, aber eben auch aus dem üblichen Stochern im Nebel der Wettbewerbsfähigkeit. Testfahrten sind nun einmal Testfahrten, Rennen etwas ganz anderes. Vorhersagen für das erste Rennwochenende sind entsprechend schwierig, das Kräfteverhältnis bleibt bis zum Qualifying ein wohl gehütetes Geheimnis.

Mit der neuen Saison debütieren wie jedes Jahr einige neue Gesichter, darunter der Deutsche Adrian Sutil und die beiden Nachwuchsstars Heikki Kovalainen und Lewis Hamilton. Das Besondere an den ersten Rennen der beiden letztgenannten ist schnell ersichtlich: sie haben die ebenso große wie seltene Ehre ihren ersten Grand Prix bei einem Top-Team zu bestreiten; Podiums- und Siegchancen inbegriffen. Aber auch ein nochmals erhöhter Druck.
Bislang ist es erst einem Fahrer gelungen, sein Debütrennen auf Anhieb für sich zu entscheiden: Giancarlo Baghetti holte sich 1961 beim Frankreich GP in Reims überraschend den ersten Sieg im ersten Rennen - also genau das, was British American Racing mehr als 30 Jahre danach auch gerne geglückt wäre, aber erst sieben Jahre später in Ungarn 2006 klappte. Viel mehr sollte Baghetti in seinen weiteren 20 Grand Prix nicht gelingen - er kam insgesamt nur auf 14 WM-Zähler.
Hamilton und Kovalainen sollte eine sehr viel erfolgreichere Karriere, ja sogar eine sehr viel erfolgreichere Debütsaison ins Haus stehen. Ein anderes erstes Mal haben sie bereits hinter sich: ihren ersten heftigen Abflug in einem F1-Boliden. Hier war Hamilton einen Tick schneller, schon in der ersten Testwoche mit dem neuen MP4-22 landete er in Valencia im Reifenstapel. Bei Kovalainen war es erst beim letzten Test in Bahrain so weit, dafür war sein Unfall umso heftiger. Er konnte erst am nächsten Tag wieder in seinen reparierten Renault steigen.

Die beiden Rookies dürfen also nicht nur auf ein starkes Debüt hoffen, sondern auf einen Podestplatz und vielleicht sogar einen Sieg. Wie gut Neulinge auch heutzutage einsteigen können, bewies Nico Rosberg mit seiner schnellsten Rennrunde im vergangenen Jahr in Bahrain. Aber noch mehr Chancen auf den ersten Saisonsieg des Jahres 2007 haben andere. Etwa ihre Teamkollegen Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso, aber auch die beiden Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen. Wie gut deren Siegchancen stehen, lässt sich aber nur schwer vorhersagen. Sie wissen schon: das Stochern im Nebel...
Für zwei Fahrer aus diesem Spitzenquartett begann das Abenteuer Formel 1 am gleichen Tag, dem 4. März des Jahres 2001. Fernando Alonso lieferte mit Platz 12 eine starke Vorstellung in seinem Minardi ab und Kimi Räikkönen fuhr als Rookie mit Platz 6 auf Anhieb einen WM-Zähler für das Sauber Team ein. Ein Jahr später debütierte für das gleiche Team ein gewisser Felipe Massa. Während sein Rookie-Kollege Mark Webber beim Heimspiel im Albert Park direkt in die Punkte fuhr, kam Massa nicht über die erste Runde hinaus. Er wurde Opfer einer spektakulären Startkollision, die durch einen Auffahrunfall von Ralf Schumacher und Rubens Barrichello ausgelöst wurde und acht Autos eliminierte. Auch das kann Melbourne sein - der erste Unfall des Jahres.
Die Teams vor Melbourne
Renault | Ferrari |
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McLaren | Honda |
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BMW Sauber | Toyota |
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Red Bull | Williams |
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Toro Rosso | Spyker |
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Super Aguri | |
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