In der WM ist momentan noch die 10 die entscheidende Zahl. Vor dem Qualifying in der Türkei drehte sich jedoch alles um die 15 und die 69; würde Fernando Alonso seine 15. oder Michael Schumacher seine 69. Pole einfahren? Bis zur dritten Qualfiying-Session fiel die Antwort deutlich aus: Alles deutete auf Schumachers 69. Pole Position hin. Am Ende wurde es aber weder die 69. noch die 15. Pole; Felipe Massa schnappte sich seine allererste Pole! Dennoch steht Michael Schumacher als Zweiter näher an seinem 90. Grand Prix-Triumph als Alonso an seinem 15. Sieg - der Spanier hängt dem Deutschen jedoch als Dritter direkt im Getriebe.
Session 1: Rote Show
Normalerweise warten die Top-Piloten in der ersten Trainingssession immer bis zuletzt, bevor sie die Box verlassen und eine gezeitete Runde auf den Asphalt knallen. Fernando Alonso hatte in Istanbul kein Sitzfleisch: Der Spanier ging gleich zu Beginn auf die Strecke, konnte mit seiner Runde aber noch nicht überzeugen. Waren die Franzosen nach dem schwachen Freitag und dem überraschenden Rückstand am Samstagmorgen etwa nervös?
Ob nervös oder nicht, schnell genug waren die Gelb-Blauen in der ersten Session nicht. In seinem zweiten Anlauf verbesserte sich Alonso zwar auf den zwischenzeitlichen 3. Rang, aber besonders viel Optimismus versprühte er damit nicht unter seinen Fans.
Michael Schumacher machte es nicht so spannend: Er ging zur Mitte des ersten Qualifying-Abschnitts auf die Strecke und schockte die Konkurrenz auf Anhieb mit der zweitschnellsten Zeit des Rennwochenendes. Die Bestzeit holte sich jedoch ein anderer: Schumachers Teamkollege Felipe Massa ließ sich noch etwas mehr Zeit und fuhr vier Minuten vor dem Ende minimal schneller, allerdings verlor er im letzten Sektor einige Zehntel.
An der Spitze reihten sich somit Massa und Michael Schumacher vor Ralf Schumacher, Alonso, Giancarlo Fisichella, Nick Heidfeld und Robert Kubica ein. Kein gutes Ende nahmen die ersten 15 Minuten für Takuma Sato, Sakon Yamamoto, Tiago Monteiro, Tonio Liuzzi, Scott Speed und David Coulthard, die alle an der Hürde der besten 16 scheiterten.
Session 2: Roter Todesstoß
Nach einem gemächlichen Auftakt sahen die zweiten 15 Minuten den ersten Paukenschlag des Qualifyings: Fernando Alonso ließ alle Sorgenfalten hinter sich und fuhr in 1:26.9 die bis dahin schnellste Zeit des Wochenendes. Haben die Franzosen also nur gepokert?
Die Antwort kam postwendend von Michael Schumacher. Der Deutsche blieb in 1:25.850 Minuten 1,1 Sekunden unter der Zeit des WM-Spitzenreiters! Schumacher distanzierte die Konkurrenz spielend. Felipe Massa landete jedoch nur auf Rang 4 - noch hinter Alonso. Platz 2 ging überraschend an den Ungarn-Sieger Jenson Button. Die Plätze 4 und 5 belegten Ralf Schumacher und Kimi Räikkönen.
Im Kampf um Platz 10 duellierten sich Mark Webber, Robert Kubica, Pedro de la Rosa, Jarno Trulli und Christian Klien. Das beste Ende hatten Kubica und Webber für sich. Für Klien, de la Rosa, Trulli, Barrichello, Rosberg und Albers hieß es nach einer heißen Schlussphase Abschied nehmen.
Session 3: Überraschungs-Pole
Die Jagd nach der Pole Position begann wie immer mit dem verkürzten Spritverbrennen. Zur Hälfte der letzten Session eröffneten die Renault den Boxenstoppreigen. Der erste Versuch von Fernando Alonso brachte ihm aber nur Platz 2 hinter seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella. Dieses Bild rückte Felipe Massa aber schnell gerade: Platz 1 für den zweiten Ferrari.
Der erste Ferrari rutschte unterdessen neben die Strecke: Nach einem unspektakulären Ausritt musste Michael Schumacher seinen ersten Angriff auf die Pole abbrechen und seinen zweiten Boxenstopp vorziehen. Beim einzigen Angriff auf die Pole lag der Ex-Champion im vorletzten Sektor noch hinter der Massa-Zeit, am Ende war er jedoch wenige Tausendstel vorne. Das Qualifying war damit aber noch nicht vorbei: Felipe Massa hatte noch einen weiteren Versuch und schob sich mit drei Zehnteln Vorsprung auf seine allererste Pole Position!
Startaufstellung: Rot vor Gelb-Blau
Eine rote und eine gelb-blaue Startreihe führen den zweiten Türkei GP morgen an. Allerdings sind zumindest in Reihe 1 die Positionen vertauscht: Adjutant Felipe Massa steht vor dem Titelanwärter Michael Schumacher. Bei Renault ist dahinter alles wie gewohnt: Alonso startet vor Fisichella.
Die 3. Startreihe sieht Nick Heidfeld als zweitbesten Deutschen vor Jenson Button starten. Dahinter reihen sich Kimi Räikkönen und der zweite BMW-Sauber von Robert Kubica ein. Die Top10 komplettieren Mark Webber und Christian Klien, der durch die Strafversetzung von Ralf Schumacher auf Platz 10 vorrückt. Ralf startet als 15. hinter seinem Teamkollegen Jarno Trulli, Rubens Barrichello und Nico Rosberg.
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