Das Rennen im Istanbul Park am kommenden Wochenende ist der 200. Grand Prix der Partnerschaft McLaren und Mercedes-Benz seit dem Grand Prix von Brasilien am 26. März 1995 in Sao Paulo. Seit damals konnte das Team McLaren Mercedes zwei Mal die Fahrerweltmeisterschaften 1998 und 1999 mit Mika Häkkinen gewinnen und dazu auch den Konstrukteurstitel 1998. Darüber hinaus geht auch die Partnerschaft des Teams mit ExxonMobil in die 200. Runde.

Bei der Premiere in der Türkei im vergangenen Jahr konnte Kimi Räikkönen einen großen Erfolg feiern: Pole Position und Rennsieg, eine Leistung, die er dieses Jahr gerne wiederholen möchte. "Der Istanbul Speed Park ist eine tolle Rennstrecke. Sie ist für die Autos ziemlich anspruchsvoll und fahrerisch sehr interessant," erklärt Räikkönen. "Es gibt viele verschiedenartige Kurven, mehrere Geraden und Höhenunterschiede. Das Auf und Ab hat auf die Abstimmung kaum Einfluss, aber es erhöht den Fahrspaß. Die Strecke bietet einige Überholmöglichkeiten, zum Beispiel eingangs der ersten Kurve, wie ich im letzten Jahr am eigenen Leib erfahren habe, als Giancarlo Fisichella nach dem Start an mir vorbei ging, oder vor der langsamen Kurve 12."

Eine "interessante Stelle" sei auch ist die Doppellinkskurve 7/8 meint Räikkönen. "Diese lang gezogene, schnelle Kurve ist sehr uneben. Wenn du hier neben die Ideallinie gerätst, oder im falschen Moment bremst oder beschleunigst, rutscht du von der Strecke." Räikkönens Teamkollege Pedro de la Rosa kennt den Kurs bisher nur von den Trainings am Freitag und freut sich, in diesem Jahr das ganze Wochenende im Einsatz zu sein. "Mir gefällt die Strecke sehr gut. Wie in Imola und Sao Paulo wird hier entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren," erzählt der Spanier.

"Es ist nicht einfach, ein gutes Set-up zu finden. Wegen des welligen Streckenbelags fahren wir vorn mit weniger Abtrieb als auf einem ebenen Asphalt wie in Magny-Cours. Da wir aber in Kurve acht vorn möglichst viel Abtrieb brauchen, um mit viel Speed auf die anschließende Gerade zu kommen, geht es bei der Abstimmung darum, den optimalen Kompromiss zu finden. Ich freue mich noch immer über meinen zweiten Platz in Ungarn. Jetzt will ich auf dem Podium eine Stufe höher klettern."

Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug scheint die Zeit seit dem Rennen in Sao Paulo 1995 "im Renntempo" vergangen zu sein, kommentiert er das Jubiläumsrennen und blickt auf die vergangenen Jahre zurück. "Dies ist bereits der 200. Grand Prix mit unserem Partner McLaren seit 1995 - die Zeit verging wahrlich im Renntempo. Ein Jubiläum wie dieses bildet auch den Anlass zum Rückblick, selbst wenn im sportlichen Wettbewerb Gegenwart und Zukunft viel wichtiger sind als die Vergangenheit," so Haug.

"Seit unserem ersten gemeinsamen Sieg am 9. März 1997 hat das Team bei 166 Starts 44 Grand Prix gewonnen, statistisch also jeden vierten. Auf der Rennstrecke gab es Phasen, in denen wir erfreulicherweise bis zu sechs Grand Prix hintereinander wie im letzten Jahr gewannen, dann aber auch wieder eine längere Durststrecke ganz ohne Siege verkraften mussten. Wir haben seit 1998 drei WM-Titel gewonnen und sind acht Mal - je viermal in der Konstrukteurs- und der Fahrerwertung - Zweiter geworden, zuletzt in beiden Kategorien im letzten Jahr. Auch mit zehn Saisonsiegen bei 18 Starts gelang es uns 2005 letztlich nicht, einen der beiden Titel zu holen."

In diesem Jahr habe man aus vorhandenen Siegchancen bislang keine Siege, sondern lediglich zweite und dritte Plätze gemacht und alle im Team wollen sich deshalb weiter deutlich steigern, sagt er. "Der Trend der letzten Rennen führt in die richtige Richtung und diesen wollen wir auf der anspruchsvollen Strecke in Istanbul fortsetzen. Der Kurs ist fordernd für Chassis, Reifen, Motor und Fahrer und gehört zweifelsohne zu den härtesten Prüfungen im Jahr. Kimi gewann beim Debüt im letzten Jahr und wir hoffen, dass dies für ihn und Pedro beim zweiten Grand Prix der Türkei ein gutes Omen darstellt."