Die gemütliche Runde der Testfahrer ist vorüber: Am Mittwoch nahmen mit Fernando Alonso und Rubens Barrichello auch die ersten Stammfahrer an den Tests in Südspanien teil. Pedro de la Rosa beeindruckte das wenig, der Spanier setzte seinen MP4-21 zum zweiten Mal in Serie auf Position 1. Mit 116 absolvierten Runden war er auch der fleißigste Pilot.

Hinter de la Rosa rangierten sich die Renault ein. Dabei war Testfahrer Heikki Kovalainen neun Hundertstel schneller als Champion Fernando Alonso. Obwohl dieser seine Arbeit erst zur Mittagszeit aufnahm, drehte er am Ende fast 100 Runden. Dabei testete er zum ersten Mal die neue Motorenausbaustufe, die sein Teamkollege schon in Indianapolis einsetzen durfte. Anstelle von Alonso nimmt am Donnerstag wieder Nachwuchsfahrer José Maria Lopez im zweiten R26 Platz.

Die Top6 komplettierten Anthony Davidson, Alexander Wurz und Robert Kubica. Der BMW Sauber-Testfahrer wird auch am Donnerstag im Cockpit sitzen. Der eigentlich eingeplante Nick Heidfeld muss wegen einer Nackenmuskelverspannung nach seinem Indy-Unfall passen.

Roberts F1.06 wuchsen seltsame Flügel..., Foto: Sutton
Roberts F1.06 wuchsen seltsame Flügel..., Foto: Sutton

Heute konzentrierte sich Kubica auf Tests neuer Aerodynamikteile und Reifenarbeiten. Besonders eindrucksvoll waren zwei vertikale Flügel, die das Team auf Höhe der Vorderradaufhängung an beiden Seiten des Chassis montierte. Der Testtag des Polen endete vorzeitig mit einem mechanischen Problem.

Keine Probleme hatte hingegen der vor zwei Tagen 19 Jahre jung gewordene Sebastian Vettel. Der F3 Euro Series Pilot absolvierte seinen ersten Test für das BMW Sauber Team und sollte sowohl sein Können als auch seine Feedback-Fähigkeiten unter Beweis stellen.

"Das war natürlich eine einmalige Gelegenheit für mich, aber ich habe einfach versucht, locker an die Aufgabe heranzugehen", sagte Vettel. "Der gesamte Tag lief gut für mich. Ich konnte viele Runden drehen und hatte dabei keinerlei Probleme. Ich habe eine Menge gelernt, vor allem über die Reifen. Das ist in der Formel 1 ein komplexes Thema, weil sich deren Charakteristik im Laufe eines Runs stark verändert und man den Fahrstil anpassen muss. Es ist klar, dass ich das Potenzial des Autos noch nicht ganz ausschöpfen konnte, aber das scheint mir eine Frage der Zeit. Ich bin mit dem heutigen Tag wirklich zufrieden." Vettel belegte nach 82 problemlosen Runden den 12. und letzten Rang. Ihm fehlten aber nur 1,8 Sekunden auf die Bestzeit von Pedro de la Rosa und gerade einmal zwei Tausendstel auf den Elften Robert Doornbos.

Sebastian Vettel gab sein BMW Sauber Debüt., Foto: Sutton
Sebastian Vettel gab sein BMW Sauber Debüt., Foto: Sutton

Platz 7 ging an den besten Toyota-Fahrer Ricardo Zonta. Der Brasilianer arbeitete an den Reifen und hatte zunächst Probleme diese auf Temperatur zu bringen. "Deshalb rutschte das Auto am Morgen sehr", berichtete er. "Am Nachmittag wurde es mit mehr Grip besser." Dann absolvierte er einige Aerodynamik-Tests und Startübungen. "Wir machen kontinuierliche Fortschritte."

Neben Zonta arbeitete der zweite Toyota-Testfahrer Olivier Panis an Reifenkonstruktionen. "Obwohl Jarnos Pace in Indy besser war, müssen wir noch viel verbessern", treibt er seine Truppe an. "Wir können um Punkte kämpfen. Das B-Auto ist ein Fortschritt, aber wir müssen die Lücke zur Spitze weiter verkürzen."

Zwischen die beiden Toyota-Fahrer drängte sich auf Platz 8 der zweite McLaren-Mann Gary Paffett. Die Top10 komplettierte Rubens Barrichello, der gleich zwei rote Flaggen heraufbeschwor. Eine wegen eines Drehers, die andere wegen eines Motorproblems. Ebenfalls mit einem Motorenproblem blieb Robert Doornbos auf der Strecke liegen. Der Red Bull-Tester belegte Rang 11 und wird am Donnerstag durch Christian Klien abgelöst. Morgen wird auch die Scuderia Ferrari in Jerez de la Frontera erwartet. Für die Italiener werden Luca Badoer und Michael Schumacher ins Lenkrad greifen.