In Indianapolis fiel Mark Webber bereits beim Startcrash in der ersten Kurve aus. Nico Rosberg schaffe es gerade noch, sein Auto als Neunter und Letzter ins Ziel zu bringen. Eine Vorstellung, die bei Williams sämtliche Alarmglocken zum läuten brachte. Williams' Technischer Direktor Sam Michael gestand nun, dass er glaube, dass man dringend einige Veränderungen vornehmen müsse um wieder konkurrenzfähig zu werden.

Insbesondere Rosberg, der das ganze Rennen lang mit der mangelnden Pace seines Arbeitsgeräts zu kämpfen hatte und sich schlussendlich sogar dem Toro Rosso von Vitantonio Liuzzi geschlagen geben musste, war ein Beweis, dass es mit Williams immer weiter bergab geht. Rosberg war ebenso wie Jarno Trulli auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs, allerdings beendete der Italiener das Rennen als Vierter - trotz Starts aus der Boxengasse.

Diese blamable Vorstellung bestärkte den Technischen Direktor nun in seiner Meinung, dass man schnellstmöglich Mittel und Wege finden müsse um die Leistung auf allen Ebenen wieder zu verbessern. "Ich denke, wir müssen wirklich einiges umstrukturieren," sagte Michael gegenüber Autosport. "Man kann nicht mehr weiter sinken als das und das zwingt einen zu Maßnahmen." Es müsse sich "alles" im Team ändern, es gäbe zwar keine wirklichen Probleme beider Zusammenarbeit des Personals, aber der Einsatz müsse besser werden, erklärte er.

"Wenn man Rennen wie dieses hat, dann wird man dazu gezwungen, alles neu zu analysieren und genau das werden wir tun. Unser Ziel ist es, wieder an die Spitze zu kommen. Die letzten zwei oder drei Rennen haben das schon gezeigt und dieses war das schlimmste," so Michael. Als erstes müsse man die gesamte Aerodynamik des FW28 verbessern, sagt er, mit kleinen Änderungen hier und da sei es nicht getan. Die dieses Jahr mangelnde Rückendeckung eines Herstellers sei aber nicht das Problem, betonte der Brite. "Natürlich tut es weh, wenn man keinen Hersteller als Partner hat, aber es geht einfach nicht an, dass wir als Achter aus der ersten Runde kommen und dann als letzter ins Ziel, trotz einer guten Strategie."

"Es geht auch nicht an, dass wir außerhalb der Punkteränge fahren," so Michael weiter. "Das kann man nicht darauf schieben, dass wir keinen Hersteller als Partner haben. Das wäre eine etwas lahme Entschuldigung." Die Entschuldigung, dass Williams zu langsam ist, weil sie nicht auf die Hilfe der umstrittenen flexiblen Flügel zurückgreifen, will Michael auch nicht gelten lassen. "Ich will gar nicht damit anfangen zu sagen, 'wir sind Mist weil wir nicht betrügen'. Wir müssen genau anschauen, wo unsere Probleme liegen, umstrukturieren und dann zurückkehren an die Spitze."

Für den Grand Prix von Frankreich in zwei Wochen hat man bei Williams einige Aerodynamik-Verbesserungen geplant, allzu große Hoffnungen auf einen großen Sprung nach vorne will Michael aber gar nicht aufkommen lassen. "Wir sind momentan auf so vielen Strecken zu schwach, aber wir werden die Kurve wieder kriegen und zurückkommen. Es ist frustrierend, aber man muss es eben wieder alles auf die Reihe kriegen und weitermachen."