Rechtzeitig vor den beiden Überseerennen in Kanada und Indianapolis, wo flexible Flügel besonders vorteilhaft wären, hat die Sportbehörde nun doch noch eine Antwort auf die Diskussion rund um die flexiblen Flügelelemente gefunden. Der Technische Delegierte der FIA, Charlie Whiting, hat in einem an die elf Formel 1-Teams gerichteten Schreiben diese angewiesen, schon in Montreal einen Abstandhalter zwischen die einzelnen Elemente des Heckflügels zu montieren - damit soll zumindest den flexiblen Heckflügeln der Garaus gemacht werden.

Der Abstandhalter muss zentral zwischen die beiden Flügelelemente montiert werden, sodass diese stets einen Mindestabstand von 50 Millimetern vorweisen. So wird dafür gesorgt, dass die beiden Flügelelemente sich bei Highspeed nicht mehr durchbiegen können.

Erdacht wurde die Lösung von der Technischen Arbeitsgruppe der FIA, welche die Abstandhalter für 2007 vorgeschlagen hat. Um die leidige Diskussion rund um flexible Flügel zu beenden, hat die FIA die Abstandhalter umgehend eingeführt.

Schon am Saisonbeginn gab es massive Diskussionen rund um flexible Flügelelemente. Nachdem Ferrari, McLaren und BMW Sauber nach dem Malaysia-Grand Prix mehr oder weniger darum gebeten wurden, ihre flexiblen Flügel auszutauschen, wurde es für kurze Zeit ruhig in dieser Angelegenheit. Weil Ferrari und auch BMW Sauber weiterhin auffällig hohe Topspeedwerte auf den Geraden vorwiesen, loderte die Diskussion erneut auf.

Ob die Affäre mit dem Abstandhalter tatsächlich beendet ist, darf bezweifelt werden. "Alles an einem Auto ist flexibel", erklärte ein anonymer leitender Formel 1-Techniker gegenüber Autosport. Er fügte hinzu: "Der Frontflügel ist flexibel, die Winglets sind flexibel, fast das gesamte Auto ist flexibel. Die Affäre ist sicher nicht beendet." Tatsächlich hat Ferrari am Saisonbeginn mit einem flexiblen Frontflügel Aufsehen erregt. Mit den Abstandhaltern konnte die FIA zunächst nur das Heckflügelproblem lösen - und selbst diese Lösung könnte von hellen Köpfen abermals umgangen werden.