Denis, Fernando Alonso sicherte sich die Pole Position, Renault F1 führte in jeder Runde und sicherte sich den Sieg. Sind manche Siege leichter als andere?

Denis Chevrier: Ich glaube, es ist nicht korrekt zu sagen, sie wären leichter. Sie sind beeindruckender. Wir können von einem perfekten Wochenende sprechen, an dem wir über eine fantastische Kombination aus Auto, Reifen und Set-up verfügten. Fernando Alonso gab einmal mehr eine wahre Lehrstunde, wie man Rennen fährt. Unter Rennbedingungen holten wir das Maximum aus dem Renault R26. Es gab nicht den kleinsten Zwischenfall, der unser Rennen beeinflusste. Es passte einfach alles.

Wie wichtig war die Pole Position für den Ausgang des Rennens?

Denis Chevrier: Das war vielleicht der wichtigste Schritt überhaupt. Wir dürfen nicht vergessen, dass Fernando im Qualifying eine extrem schnelle Runde hinlegte, obwohl er mehr Treibstoff an Bord hatte als seine Rivalen. Im Rennen verfügten wir über alle Möglichkeiten, diese guten Voraussetzungen auszunutzen. Das macht diesen Sieg für uns noch schöner.

Mit dem Ergebnis von Silverstone punktete Renault F1 auch in psychologischer Hinsicht. Verfügt das Team jetzt über einen mentalen Vorteil?

Denis Chevrier: Ich glaube nicht, dass die psychologische Komponente im WM-Kampf eine Rolle spielt. Alle involvierten Teams wissen, dass der Erfolg einzig davon abhängt, welche Schritte ich vorwärts mache. Wenn wir ein Rennen nicht gewinnen, wird uns das nicht aus der Bahn werfen. Nach sieben Saisonläufen hatten wir einen Vorsprung auf unsere Verfolger. Jetzt nach acht Rennen ist er noch ein Stück gewachsen. Das nenne ich eine komfortable Ausgangslage.

Seit Saisonbeginn scheint Renault F1 die optimale Balance zwischen Leistung und Zuverlässigkeit gefunden zu haben. Macht Sie das besonders stolz?

Denis Chevrier: Ja, darauf können wir stolz sein und dürfen es genießen. Aber gleichzeitig dürfen wir uns von der bisherigen Statistik nicht täuschen lassen. Derzeit haben wir einen kleinen Vorteil, der aber zerbrechlich ist. Durch ein paar kleine Fehler könnten wir alles verspielen. Worauf ich momentan besonders stolz bin, ist die Tatsache, dass wir unsere Gelegenheiten nicht verschwendet haben. Wir waren bei jedem Rennen schnell. Und genau das macht über den Verlauf einer Meisterschaft den Unterschied aus.