Der Grand Prix von Großbritannien brachte für Fernando Alonso den dritten Sieg in Folge und den fünften in den ersten acht Saisonrennen. Durch seine drei zweiten Plätze in Malaysia, San Marino und am Nürburgring führt der Spanier nun mit 23 Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Michael Schumacher und Renault mit 31 Punkten vor Ferrari in der Teamwertung. Nach seinem Sieg in Silverstone erklärte Alonso, dass der beste Weg, seinen Titel zu verteidigen sei, weiter anzugreifen und zu gewinnen, eine Aussage, der Renaults technischer Direktor Pat Symonds voll zustimmt.

"Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen," erklärte Symonds gegenüber Autosport. "Letztes Jahr sind wir recht defensiv gefahren. Zum Teil kam das daher, dass wir wussten, dass wir zuverlässiger und schneller waren als die McLaren also war diese Handlungsweise vernünftig. Jetzt ist das aber nicht so." In dieser Saison haben auch die beiden Hauptkonkurrenten Ferrari und McLaren keine großen Zuverlässigkeitsprobleme und sind ebenfalls schnell, selbst wenn Renault in Silverstone wieder einmal ganz klar überlegen war. "Das war eines der einfacheren Rennen," meinte Symonds. "Ich glaube, wir wussten, wie wir Michael und Kimi in Schach halten konnten."

Sorgen habe er sich lediglich wegen Juan Pablo Montoya und Felipe Massa gemacht, die vielleicht durch eine andere Strategie hätten gefährlich werden können. Im Endeffekt seien diese Sorgen aber unberechtigt gewesen. "Montoya war schon sehr früh keine Gefahr mehr und Massa war nicht schnell genug." Der zweite Renault-Fahrer, Giancarlo Fisichella, landete letztendlich zwar nur auf Platz vier, der Italiener war aber sicher, dass ein Doppelsieg durchaus in Reichweite gewesen wäre, hätte man nicht beim Qualifying einen fatalen Fehler gemacht. "Ich wäre auch da oben auf dem Podium gestanden, wenn das Team keinen Fehler gemacht hätte," klagte der Römer gegenüber der Gazzetta dello Sport. "Dadurch, dass mein Auto einen halben Millimeter tiefer gelegt wurde konnte ich mich nicht für die erste Startreihe qualifizieren, was dann auch mein Rennen etwas beeinträchtigt hat weil ich auf den Reifendruck aufpassen musste."

"Wäre ich aus der ersten Reihe gestartet, hätten Schumacher und Räikkönen keine Chance gehabt," so Fisichella weiter. "Am Schluss habe ich noch versucht, Kimi anzugreifen: ich war schneller als er, als ich aber nahe hinter ihn kam, ließ der Grip wegen der Turbulenzen nach." Rückendeckung in seiner Einschätzung bekommt Fisichella von Teamchef Flavio Briatore. "Ohne diesen Fehler am Samstag hätten wir einen Doppelsieg gehabt: wir hatten die beiden besten Autos und Giancarlo hatte ein sehr gutes Rennen."

Nach der überlegenen "Kaffeefahrt" seines Nummer eins Piloten Fernando Alonso strotzt der Italiener vor Selbstbewusstsein und spöttelt über die Konkurrenz. "Unsere Dominanz erstickt jeden Kampf im Keim," so Briatore. "Ferrari plant neue Entwicklungen? Die werden sich beeilen müssen, denn wir entwickeln auch eine ganze Menge neue Dinge."