112.000 euphorische Fans bekamen, was sie sich erwünscht hatten: Fernando Alonso startet beim Großen Preis von Spanien von der Pole Position. Den Renault-Erfolg komplettierte Giancarlo Fisichella, der neben seinem Teamkollegen von Startplatz 2 ins Rennen gehen wird. Alonsos ärgster Titelrivale Michael Schumacher steht direkt hinter dem Lokalhelden auf dem 3. Startplatz.

Session 1: Knall zum 200. GP

Zum sechsten Mal ging es in Barcelona in das dreiteilige Ausscheidungs-Qualifying. Wie üblich begann die Zeitenjagd der Top-Teams erst zur Mitte der 15-minütigen Session. Davor lieferten sich die Mittelfeldteams ein Duell um die ersten Bestzeiten des Qualifyings.

Gerade als Michael Schumacher acht Minuten vor dem Ende auf seine schnelle Runde ging, schmiss David Coulthard seinen Red Bull in die Reifenstapel. Das Ergebnis: Rote Flagge und Trainingsabbruch. Zudem war der Schotte ohne gezeitete Runde natürlich ausgeschieden - und dies an seinem 200. GP-Wochenende. Als Grund für den Abflug, gab DC einen noch unidentifizierten technischen Defekt am Auto an. Für den Rest des Feldes, darunter fast alle Topstars, ging es danach auf die Hatz nach der Qualifikation für Session 2.

Als erstes gingen die Hauptdarsteller auf die Strecke: Michael Schumacher und Felipe Massa eröffneten den Schlussspurt. Die Spitze sicherten sich aber die Renault: Fernando Alonso fuhr eine klare Bestzeit vor Giancarlo Fisichella. Dahinter reihte sich Michael Schumacher vor Jenson Button, Jacques Villeneuve und Jarno Trulli ein.

Bereits eine halbe Minute vor dem Ende stand fest: Neben David Coulthard schieden auch Montagny, Sato, Albers, Monteiro und Speed im ersten Drittel aus.

Session 2: Rote Fabelzeit

Zu Beginn der 2. Session gab es eine Überraschung: Fernando Alonso ging bereits nach zwei Minuten auf die Strecke, um sich für die Runde der besten Zehn zu qualifizieren. Während die anderen Top-Piloten noch in der Box standen, brannte Alonso die bis dahin schnellste Zeit des Wochenendes in den staubigen Asphalt. Seine Gegner hießen zu diesem Zeitpunkt Jarno Trulli, Ralf Schumacher und Christian Klien.

Zehn Minuten vor dem Ende sollte sich dies ändern: Dann rückten auch die anderen Spitzenfahrer in ihren roten, silbernen und gelb-blauen Autos aus. Räikkönen, Massa und Fisichella scheiterten zunächst an der Topzeit des Lokalhelden; Michael Schumacher störte dies nicht: Er fuhr als erster an diesem Wochenende unter 1:15 und sicherte sich in 1:14.637 Minuten die Bestzeit der 2. Session.

Im Gegensatz zu den bisherigen Qualifyings, stand auch im zweiten Abschnitt früh fest, wer die nächste Runde erreichen würde. Nur einige wenige Fahrer mussten noch einmal zu einem zweiten Anlauf ausrücken, um ihre Zeiten zu verteidigen respektive noch einen Angriff auf die Top10 zu fahren.

Verpasst haben den Sprung unter die Top10 Tonio Liuzzi, Jacques Villeneuve, Nico Rosberg, Juan Pablo Montoya und Mark Webber. Knapp drin waren hingegen Nick Heidfeld und Kimi Räikkönen. An der Spitze reihte sich Michael Schumacher deutlich vor Giancarlo Fisichella, Jarno Trulli und Fernando Alonso ein.

Session 3: Taktik-Thriller im Qualifying

Mit dem Beginn der dritten Sessions, endete vorerst die Zeitenjagd - jetzt ging es erst einmal wieder darum, so viel Sprit wie möglich zu verbrauchen.

Acht Minuten vor dem Session-Ende eröffnete Renault den Boxenstopp-Reigen. Nach zwölf Minuten Prolog, schlug nun die Stunde der Wahrheit im Duell Rot gegen Gelb-Blau.

Wie in den vorhergehenden Sessions legten die Renault vor: Alonso fuhr 1:14.875. Michael Schumacher blieb hingegen bis kurz vor Ende mit gebrauchten Reifen draußen. Erst zweieinhalb Minuten vor dem Ende, kam Schumacher zu seinem einzigen Reifenwechsel an die Box. Zu diesem Zeitpunkt, hatte Alonso bereits seinen zweiten Reifensatz abgeholt.

Das rote Pokerspiel ging heute jedoch nicht auf: Michael Schumacher schaffte hinter Alonso und Fisichella nur die drittbeste Zeit. Nur diese drei Fahrer konnten die 1:15er Marke unterbieten. Bereits Felipe Massa auf Rang 4 blieb klar hinter seinem Teamkollegen zurück. Selbiges gilt selbstredend auch für Rubens Barrichello, Ralf Schumacher und Jarno Trulli auf den Folgeplätzen.

Startaufstellung:

Mit einer reinen Renault-Reihe geht es am Sonntag in den Spanien GP. Dahinter reihen sich die beiden Roten auf. Erst in Reihe 3 bringt Rubens Barrichello ein bisschen weiße Farbe in die Startaufstellung. Neben ihm startet Ralf Schumacher als bester Toyota-Pilot.

Die nächste Startreihe belegen Jarno Trulli und Jenson Button, der gegen Barrichello klar den Kürzeren zog. Die Startplätze 9 und 10 gehören Kimi Räikkönen und Nick Heidfeld.

Am knappsten scheiterte Mark Webber an den Top10: Der Australier steht morgen neben dem enttäuschten Juan Pablo Montoya in der sechsten Startreihe. Direkt dahinter steht sein Teamkollege Nico Rosberg. An seiner Seite wird aber nicht Jacques Villeneuve starten. Der Kanadier erhält für seinen Motorwechsel eine +10 Strafe und geht von ganz hinten in den Spanien GP. An seiner Stelle rückt Christian Klien auf Startplatz 14.