In Imola lebte das Duell der beiden letzten Weltmeister neu auf: Michael Schumacher konnte sich in Qualifying und Rennen gegen den amtierenden Champion Fernando Alonso durchsetzen. Bei Schumachers Heimspiel in der Eifel schlug der Renault-Star nun zurück: Alonso erzielte eine Fabelzeit und verwies damit den Ferrari-Piloten auf Rang 2. Für die drei weiteren Deutschen endete das KO-Qualifying bereits nach zwei Sessions vorzeitig.

Session 1: Flaggenchaos kurz vor Schluss

Das fünfte KO-Qualifying der F1-Geschichte begann mit gewohnten Bildern: Die Top-Fahrer warteten die erste Hälfte der Session ab, bevor sie einen Anlauf nahmen, um sich für den zweiten Qualifying-Abschnitt zu qualifizieren.

Die erste Bestmarke setzte Kimi Räikkönen, der damit zum ersten Mal an diesem Wochenende mit leichtem Auto Vollgas gab. Danach ging es Schlag auf Schlag: Zunächst unterbot Michael Schumacher die Bestzeit des Finnen. Danach kam der Weltmeister und setzte sich an die Spitze.

Dreieinhalb Minuten vor dem Ende dann große Konfusion: Plötzlich wurde kurzzeitig eine rote Flagge angezeigt, weshalb einige Fahrer ihre schnellen Runden abbrechen mussten. Kurz darauf hieß es jedoch: No red flag. Für Christian Klien war das Qualifying somit gelaufen. Der Österreicher befand sich gerade auf einer schnellen Runde, brach diese jedoch wegen der angeblichen roten Flagge ab. Jacques Villeneuve hatte Glück: Der Kanadier blieb auf dem Gas und erzielte trotz des Chaos eine ausreichende Zeit.

Vorne war alles klar: Alonso, M. Schumacher und Räikkönen führten die Zeitenliste an. Raus waren hingegen Montagny, Sato, Monteiro, Speed, Albers und Klien. Das Flaggen- und Zeitenchaos vom Nürburgring wird nach dem Qualifying sicherlich noch für Schlagzeilen und Verärgerung im Red Bull Lager sorgen.

Session 2: Packender Schlagabtausch

In der 1. Session war Ralf Schumacher gerade noch so durchgeschlüpft und am Ende mit einer ausreichend schnellen Zeit gewertet worden. Den 2. Qualifying-Teil begann er mit einem Dreher. Am Ende stand der undankbare elfte Rang.

Michael Schumacher und Kimi Räikkönen legten hingegen ganz anders los: Die beiden fuhren klare Bestzeiten vor dem Rest des Feldes. Die Renault standen zu diesem Zeitpunkt noch gelassen in der Box. Sollte ihnen ein weiterer Fauxpas wie bei Fisichella in Imola unterlaufen?

Fernando Alonso gab vier Minuten vor dem Ende Entwarnung und markierte die drittbeste Zeit. Giancarlo Fisichella schied hingegen zum zweiten Mal in Folge in der 2. Session aus! Der Italiener belegte sogar nur Rang 13. Neben ihm verpassten in einer abwechslungsreichen und spannenden Zwischensession auch Ralf Schumacher, Nico Rosberg, David Coulthard, Nick Heidfeld und Tonio Liuzzi die Runde der letzten Zehn.

In letzter Sekunde schaffte Jacques Villeneuve den Sprung unter die Top10. Allerdings musste er sich dafür von Fisichella ein paar böse Worte anhören, da dieser davon ausging, dass JV ihn auf seiner schnellen Runde aufgehalten hat.

An der Spitze belegten Michael Schumacher, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso die ersten drei Ränge. Die weiteren Plätze gingen an Barrichello, Montoya, Massa und Trulli. Die letzten Top10-Plätze sicherten sich Button, Villeneuve und Webber.

Session 3: Alonso schlägt zurück

Wie in Imola starteten die Ferrari-Piloten als erste in die letzten 20 Qualifying-Minuten. Der Grund war der gleiche wie vor der Pole in der Heimat: Man wollte vorne wegfahren und so viel Benzin wie möglich verbrennen, um am Ende mit einem leichten Auto auf die Pole fahren zu können. Die Diskussionen um eine Änderung dieses letzten Qualifying-Abschnitts gehen hinter den Kulissen weiter.

Am Ring brachten die ersten zehn Minuten jedoch noch das bekannte Spritverbrennen. Das größte Tempo gab Michael Schumacher vor, der den Kurs mit schwerem Auto wortwörtlich im Qualifying-Tempo bewegte.

Neun Minuten vor dem Ende begann die Zeit der Boxenstopps und damit wurde die Zeit des wahren Qualifyings eingeläutet. Im ersten Schlagabtausch blieb Michael Schumacher 22 Tausendstel hinter der zwischenzeitlichen Bestzeit von Fernando Alonso.

Gute drei Minuten vor Schluss kamen die Fahrer noch einmal zu einem zweiten Reifenwechsel an die Box. Im abschließenden Schlagabtausch legte Fernando Alonso noch einmal nach und fuhr in 1:29.819 Minuten sogar unter die magische 1:30er Marke. Michael Schumacher kam zwar bis auf zwei Zehntel an den Spanier heran, konnte dessen Fabelzeit aber nicht mehr unterbieten.

Startaufstellung: Alonso gegen Ferrari

In der ersten Reihe finden sich somit zwei alte Bekannte wieder: Fernando Alonso startet diesmal einen Platz vor Michael Schumacher. Die zweite Startreihe führt Felipe Massa im zweiten Ferrari vor Ex-Ferrari-Pilot Rubens Barrichello an.

Erst auf Platz 5 findet sich mit Kimi Räikkönen der beste McLaren Mercedes Pilot wieder. Er startet neben Jenson Button. Reihe 4 gehört hingegen Jarno Trulli und Jacques Villeneuve, die sich somit noch vor dem zweiten McLaren von Juan Pablo Montoya einreihen konnten.

Die sechste Startreihe wäre ganz in deutscher Hand gewesen, wenn Mark Webber und Nico Rosberg nicht jeweils eine Strafversetzung wegen eines Motorwechsels kassiert hätten. Somit wird Ralf Schumacher am Sonntag doch noch aus den Top10 ins Rennen gehen. Giancarlo Fisichella rückt dahinter auf Startplatz 11 auf. Für Nick Heidfeld reichte es nach den Strafversetzungen der Williams-Piloten beim Heimspiel zu Startplatz 13.