Als der neue Toro Rosso STR-01 seine Jungfernfahrt unternahm, war es offensichtlich, dass es sich um ein Zwitterwesen handelte. Die Nase und das Chassis respektive der Rumpf sahen aus wie jener Red Bull Racing-RB1, den die Scuderia zunächst bei den Tests eingesetzt hatte, das Bodywork glich jenem des Nachfolgers, dem RB2.

Laut der Obersten Sportbehörde FIA handelt es sich tatsächlich um Teile des RB1, diese dürfen jedoch verwendet werden. Präsident Max Mosley erklärte gegenüber Autosport, dass diese Bauteile noch vom Vorgänger Jaguar stammen und dieser wiederum habe eine dritte Firma mit dem Bau der Komponenten beauftragt. Dies sei aus "obskuren Gründen in Zusammenhang mit dem Steuerrecht und der Firmenstruktur von Ford" geschehen, erklärte der 65jährige gelernte Rechtsanwalt.

Mosley nannte ein weiteres Beispiel, wie die Regelung mit dem geistigen Eigentum zu verstehen sei: "Williams darf keinen McLaren-Frontwing verwenden. Jedoch könnten sowohl Williams als auch McLaren einen Frontflügel von Lola verwenden." Man dürfe nur dann das geistige Eigentum kaufen, wenn die betreffende Firma nicht in der Formel 1-WM vertreten ist. Die Übernahme der RB1-Teile durch die STR sei daher legal, jedenfalls rechne er nicht mit einem Einspruch seitens der Konkurrenz, sagte Mosley.

Eine andere Frage wäre, ob das Übernehmen der Aerodynamik-Komponenten des RB2 legal wäre, sollten diese nicht bei STR gebaut sondern tatsächlich direkt von der Scuderia übernommen worden sein. Oder wurden auch sie von einer dritten Firma entworfen? Wie auch immer: Es wird Zeit, dass endlich die neue Saison eingeläutet wird und der Sport wieder in den Vordergrund rückt...