Red Bull musste beim Formel-1-Rennen in Miami seinen Platz an der Sonne räumen. Zum erst dritten Mal in den letzten 29 Grands Prix wurden die Bullen besiegt und Max Verstappen sortierte sich nach einem für ihn unglücklichen Safety-Car-Timing hinter Lando Norris auf Platz 2 ein. Doch um ein Haar hätte es bei dem GP in Florida noch viel schlimmer für die Truppe aus Milton Keynes kommen können.

Denn in der ersten Kurve wurde der Weltmeister beinahe von seinem Teamkollegen Sergio Perez abgeräumt. Der Mexikaner verbremste sich bei einem Überholversuch am Start stark. Nur mit Mühe verhinderte er eine teaminterne Kollision. Als Grund für den Beinahe-Unfall machte er die schwierigen Grip-Bedingungen aus. "Sobald ich auf der Innenbahn die Bremse trat, war dort kein Grip, so wie es Lewis gestern passiert ist", erklärte er seinen Fehler.

Sergio Perez macht den Hamilton: Kein Grip vor Kurve 1

Hamilton war im Sprint ein vergleichbarer Fauxpas unterlaufen, der eine Berührung mit Fernando Alonso zur Folge gehabt hatte und in weiterer Folge zu einer Kettenreaktion führte, welcher Lando Norris zum Opfer fiel. Am Sonntag blieb der Start-Verbremser ohne gröbere Konsequenzen - zumindest in Bezug auf Schäden. "Sobald ich sah, dass es so knapp werden würde, ging ich von der Bremse und fuhr geradeaus", so Perez. Dadurch konnte er schlimmeres verhindern.

Grip - oder besser gesagt der Mangel davon - war schon am gesamten Rennwochenende in Miami ein Thema. Und sogar darüber hinaus: Der Stadtkurs rund um das Football-Stadion in der Metropole in Florida war schon seit dem Debüt 2022 dafür bekannt, dass sie wenig Haftung abseits der Ideal-Linie bietet. Auch die starke Strecken-Entwicklung im Laufe des Wochenendes konnte das Grip-Niveau des sensiblen Untergrunds nicht auf ein normales Level heben.

Dem späten Bremsmanöver von Perez ging ein schlechter Start von Charles Leclerc, der direkt vor Perez in den Grand Prix ging, voraus. Der Monegasse ging kurz vom Gas und brachte den WM-Zweiten damit erst auf die Idee, in Kurve 1 ein Manöver zu wagen. "Ich denke, Charles hatte keinen guten Start. Dann ließ er ihm ein Fenster in der ersten Kurve. Sergio ging dafür und verpasste die Kurve", so die Perspektive von Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Keine Chance im Rennen: Warum war Sergio Perez in Miami so langsam?

Unter dem Strich kam Perez mit einem blauen Augen davon und verlor im Vergleich zur Startaufstellung nur zwei Positionen. Doch der Verbremser war nur der Beginn eines schwierigen Nachmittags für Sergio Perez, der sowohl die Pace seines Teamkollegen als auch jene der beiden Ferraris und McLarens nicht mitgehen konnte.

Red Bull-Fahrer Sergio im Paddock
Sergio Perez nachdenklich: In Miami kam er nicht auf Touren, Foto: LAT Images

"Ich denke, wir haben heute um unser Tempo gekämpft. Wir konnten einfach keine Pace finden, wenn wir sie brauchten", stellte Perez fest. Die Balance bereitete ihm Kopfzerbrechen. "Ich war etwas zu stark front-limitiert in den Highspeed-Kurven und zu stark heck-limitiert in den langsamen Kurven", klagte er.

Im ersten Stint geriet Perez zunehmend unter Druck von Lando Norris, dem er sich nur durch einen Undercut temporär entledigen konnte. In der zweiten Rennhälfte lag er monoton auf der sechsten Position ohne Druck nach vorne ausüben zu können - trotz des Duells zwischen Carlos Sainz und Oscar Piastri. Nur durch die Berührung zwischen den beiden, für welche Sainz bestraft wurde und bei der sich Piastri einen Schaden einfuhr, rückte er auf einen etwas schmeichelhaften vierten Platz nach vorne.

Perez besser als sein Ruf! Bester F1 Wingman für Verstappen? (21:06 Min.)