Wenn Renault und Fernando Alonso auf der Strecke sind, dann steht dem Weltmeister auch die Tagesbestzeit zu. Nach diesem ungeschriebenen Testgesetz sicherte sich der Spanier auch in Jerez de la Frontera die schnellste Rundenzeit des zweiten Testtages.

Sein ärgster Verfolger in der Zeitenliste war am Mittwoch der Brite Jenson Button, der damit die gute Pace des neuen Honda RA106 bestätigte. Zwischen Jenson und seinen Teamkollegen Rubens Barrichello drängten sich in der Zeitentabelle aber noch zwei Fahrer, deren Arbeitsgeräte zuletzt arg gescholten wurden: Juan Pablo Montoya im MP4-21 und Pedro de la Rosa im Interims-McLaren.

Während Button anderthalb Zehntel auf die Alonso-Zeit fehlten, kam Montoya ebenfalls bis auf drei Zehntel an die Zeit des Champions heran. Alle drei erzielten ihre schnellsten Rundenzeiten im Laufe von einigen Short Stints gegen Ende des Testtages.

Im Heck von Montoyas orangem MP4-21 sorgte bereits der neue Mercedes-V8 für Power, welcher angeblich 60 zusätzliche Pferdestärken und eine bessere Zuverlässigkeit bieten soll. Aufgrund der Wartezeit auf das neue Triebwerk, konnte der Kolumbianer erst am Nachmittag ins Testgeschehen eingreifen. Pedro de la Rosa war unterdessen der einzige Fahrer mit einem V10-Triebwerk. Neben dem Spanier fuhr nur noch Tiago Monteiro mit einem Vorjahresauto. Allerdings besaß der EJ15B bereits ein aktuelles V8-Aggregat.

Keinen problemfreien Tag erlebte Rubens Barrichello, der mit seinem Honda wegen technischer Probleme am Boxengassenausgang stehen blieb und danach Stunden lang in der Box auf eine Reparatur warten musste.

Da erging es den beiden BMW Sauber Stammpiloten Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve viel besser: Beide durften einen neuen F1.06 einsetzen und kamen sowohl auf eine hohe Rundenanzahl als auch gute Rundenzeiten. Das bestätigen die Ränge 6 und 7 in der Zeitenliste.

Die Top-10 komplettierten Mark Webber, Jarno Trulli und Ralf Schumacher. Der zweite Williams-Pilot Nico Rosberg musste seinen Arbeitstag nach nur 29 Umläufen beenden, da sein Auto schon am frühen Nachmittag auf der Strecke stehen geblieben war. Nicht besser lief es bei Jarno Trulli, der eine von fünf roten Flaggen hervorrief.