Einmal mehr wurde der Vorfall zwischen den beiden McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris in der ersten Kurve des Formel 1 Grand Prix von Singapur zum großen Thema im Fahrerlager. Bereits am Donnerstag bezogen Lando Norris und Oscar Piastri dazu Stellung und verrieten, dass der Brite vom Team als Schuldiger ausgemacht und mit internen Konsequenzen belegt worden ist. Einen Tag später blieb auch McLaren-CEO Zak Brown nicht vom Fragenhagel der Journalisten verschont.

Der Donnerstag in Austin, Texas warf einige Fragen auf. Lando Norris meinte, dass McLaren ihn für den Zwischenfall in Singapur zur Verantwortung gezogen habe, wollte jedoch nicht verraten, welche Konsequenzen diese Team-Entscheidung für ihn nach sich zieht. Auf den ersten Blick dürfte sich vorerst im teaminternen Duell zwischen ihm und Teamkollege Oscar Piastri nichts verändern - die Papaya-Rules bleiben bestehen und beide Piloten bekommen eine faire Chance auf den Fahrertitel. Was wurde in der internen Nachbesprechung dann also ausgehandelt?

Brown zeigt sich in Austin verschwiegen

Zak Brown nahm dem Thema den Wind aus den Segeln und machte klar, dass nach außen hin nichts durchdringen werde. Er verwies auf die Vertraulichkeit der Team-Meetings. "Wir haben uns nach dem Rennen zusammengesetzt und uns darauf geeinigt, wie wir in Zukunft mit verschiedenen Situationen umgehen werden", sagte Brown. "Ich werde nicht darauf eingehen, wie das genau aussehen wird. Das geht nur das Team etwas an."

Der Grund für seine Verschwiegenheit - die Konkurrenz. Obwohl der Konstrukteurs-Weltmeistertitel bereits in trockenen Tüchern ist, ist das Team aus Woking noch nicht im Ruhemodus. Beide McLaren-Piloten fahren um den Titel und Max Verstappen hat ebenfalls noch ein Wörtchen im Titelkampf mitzureden. Seine Sprint-Pole am Freitag in Austin untermauerte das.

"Wir fahren gegen neun andere Teams“, sagte Brown. "Ich denke, keiner möchte sich in die Karten blicken lassen. Wir versuchen immer, so transparent wie möglich zu sein, aber es gibt Gründe, weshalb Nachbesprechungen nur für das Team zugänglich sind", betonte Brown. "Wir sind ein Rennteam und am Ende des Tages können wir nicht jedem alles erzählen, was intern läuft."

Der Fokus für den weiteren Saisonverlauf liegt darauf, möglichst keine weitere Berührung zwischen den McLaren-Piloten herauszufordern. Sie sollen sich hart und fair bekämpfen können, aber damit keine teaminterne Diskussion auslösen. "Am Anfang der Saison haben wir Regeln aufgestellt, wie wir gegeneinander fahren möchten. Und die berühmten 'Papaya-Rules', oder besser gesagt die eine 'Papaya-Rule' bedeutet: keine Berührungen im Rennen und keine Disqualifikationen durch teaminterne Crashs. Es ist also ganz einfach."

McLaren: Lando Norris Schuld am Piastri-Crash! Konsequenzen? (09:53 Min.)