In Austin sind die Team-Radios Thema in der Formel 1 wieder Thema. Übertragen sie zu viel, oder gar zu wenig? 2021 übertrug die Formel 1 sogar die Teamradios der Teams selbst - und schaffte das nach der Kontroversen-Saison prompt wieder ab. Doch die Fahrer hören die Fans weiter während der Sessions. Doch den Fahrern selbst gefällt das nicht. Fußballer, Handballer und Co. würden während Spielen schließlich nicht abgehört - und dann oft noch missverstanden werden.

Bearman: Wir denken beim Fahren nicht an die Weltbevölkerung

Oliver Bearman fährt 2025 seine erste volle Saison in der Königsklasse. Schon nach stand jetzt 20 Rennen in der Königsklasse hat Bearman eine klare Meinung. "Ich finde das nicht ideal. Ich denke, wenn ein Fußballer oder andere Sportler ein Mikrofon tragen würde, wären die Ansichten ganz anders", sagt Bearman.

Diskussionen rund um die Übertragungen gibt und gab es jedoch nicht nur unter den Fahrern. Auch die Formel 1 und FIA schalteten sich in der Vergangenheit ein. So bat FIA-Präsident die Fahrer im vergangenen Jahr zwischen sich dem Sport und "Rap-Musik" zu differenzieren. Zu Beginn des Jahres drohte er sogar mit Funk-Boykott.

"Bei dem Adrenalinschub und dem Druck, unter dem wir in diesem Sport stehen, denkt man nicht an die anderen Leute, an die ganze Weltbevölkerung, die das möglicherweise hören könnten", argumentiert Bearman. "Es ist schade, dass es dann ausgestrahlt wird. Meiner Meinung nach sollte man da etwas strenger vorgehen."

Rookie-Kollege Franco Colapinto stimmt Bearman zu. Alle anderen Athleten,Tennisspieler oder Fußballer sind voll konzentriert. Zwei Stunden vorher sehen sie niemanden, sie sind mit ihrem Team zusammen und konzentrieren sich voll und ganz auf das, was sie als Nächstes zu tun haben."

Fernando Alonso: F1-Funk wird schlecht übertragen und missverstanden

Am gegenteiligen Ende der Alters-Skala der Königsklasse befindet sich Fernando Alonso, der schon vor Jahren mit etwa Sebastian Vettel neben sich zu denselben Themen befragt wurde. Seine Meinung hat sich seit jeher kaum verändert.

"Es ist manchmal unnötig und dazu noch schlecht übertragen. Und in 99,9 % der Fälle wird es missverstanden, weil es auf privaten Gesprächen mit deinem Ingenieur oder deinem Team aufbaut, die du am Sonntagmorgen geführt hast", sagt Alonso.

Für Alonso besonders ärgerlich: Der Zuhörer vor dem Fernseher versteht, selbst wenn es mal keine Wutausbrüche sind, kaum etwas von dem, was am Funk gesagt wird, da das Hintergrundwissen fehlt. "Man hat alternative Pläne für die Strategie, die, wenn man nur einen Satz sendet, von zu Hause aus unmöglich zu verstehen sind."

Erst beim vergangenen Wochenende in Singapur regte sich Alonso am Funk lautstark über die unsichere Fahrt von Lewis Hamilton mit nur drei verbleibenden Bremsscheiben auf. "Manchmal ist das Radio der Protagonist des Rennens. Das ist sehr traurig, da das Rennen in Bezug auf die Unterhaltung so schlecht war. Das ist etwas, das wir als Gruppe in diesem Sport verbessern müssen."

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